München (Reuters) - Volkswagen-Chef Oliver Blume will den Wolfsburger Autokonzern mit seinen verschiedenen Marken durch ein einheitlicheres Erscheinungsbild stärker zusammenhalten.
"Ab sofort bekommt das Design eine gesamtheitliche unternehmerische Bedeutung: vom Unternehmensauftritt, über die Produkte bis zu den digitalen Angeboten", erklärte der Konzern am Vorabend der Messe IAA Mobility in München. Zugleich sollen die einzelnen Marken beim Design ihre Freiräume nutzen, um ihr Profil zu schärfen.
"Das Design unserer Modelle ist einer der wichtigsten Faktoren, die über den Erfolg unserer Marken entscheiden", sagte Blume vor mehreren hundert Journalisten. Jede Marke brauche ihre "eigene starke Persönlichkeit". Damit die Fliehkräfte in dem Großkonzern nicht überhandnehmen und das Erscheinungsbild nicht auseinanderdriftet, sollen die Vorstandschefs der Marken mehr Einfluss bekommen. Dazu rücken die Designabteilungen organisatorisch näher an die jeweiligen Markenchefs heran. Der direkte Austausch soll dafür sorgen, dass einheitliche Designprinzipien eingehalten werden - vom Unternehmensauftritt, über die Produkte bis zu den digitalen Angeboten jeder Marke.
Blume, der neben dem Konzern auch den Sportwagenbauer Porsche leitet, hat den Marken seit seinem Amtsantritt vor einem Jahr mehr Verantwortung übertragen, um die Ertragskraft von Volkswagen zu steigern. Ihnen wurden dafür jeweils eigene Renditeziele gesetzt. Der Konzern soll sich auf die Unternehmensstrategie, die Investitionsplanung, die Belegung der Werke und die Vertriebsstrategie konzentrieren. Beschlüsse zur Werksbelegung und die Investitionen der nächsten Jahre fasste der Aufsichtsrat bisher regelmäßig im Herbst bei seiner so genannten Planungsrunde. Nach Ansicht von Finanzvorstand Arno Antlitz, der auch für das operative Geschäft zuständig ist, soll die oberste Führungsebene ihre Rolle behalten und nicht zu einer Dachgesellschaft umfunktioniert werden, unter der die einzelnen Marken aufgehängt werden.
(Bericht von Jan C. Schwartz, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)