Reuters

Israel eröffnet Botschaft in Bahrain - Normalisierung mit arabischen Staaten

05.09.2023
um 07:57 Uhr

Manama (Reuters) - Israel ist einen weiteren Schritt bei dem Ziel vorangekommen, seine Beziehungen zu arabischen Staaten zu normalisieren.

In Bahrain eröffnete am Montag Außenminister Eli Cohen die Botschaft seines Landes, drei Jahre nachdem beide Staaten offizielle Beziehungen aufgenommen haben. Die Botschaft sei "ein Zeichen für unser gemeinsames Engagement für Sicherheit und Wohlstand für alle Völker unserer Region", sagte der bahrainische Außenminister Abdullatif Al Zajani. Cohen erklärte, er sei sich mit seinem bahrainischen Kollegen einig, "dass wir zusammenarbeiten sollten, um die Zahl der Direktflüge, den Tourismus, das Handelsvolumen und die Investitionen zu erhöhen".

Noch auf Druck des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump waren einzelne Staaten aus dem arabischen Block ausgebrochen, für den Israel eine erklärter Feind ist. 2021 eröffneten die Vereinten Arabischen Emirate als erster Golf-Staat eine diplomatische Vertretung in Israel. Auch der Sudan und Marokko begannen die Beziehungen zu Israel zu normalisieren. Der einflussreichste arabische Staat, Saudi-Arabien, hat zwar auch Kontakte zu Israel aufgenommen und direkte Flugverbindungen zugelassen, knüpft aber vollwertige diplomatische Beziehungen an die Erfüllung der Wünsche der Palästinenser. Deren Kernforderung ist die Schaffung eines eigenständigen Staates, was von Teilen der israelischen Regierung kategorisch abgelehnt wird.

Beobachter sehen das Aufweichen der arabischen Front gegen Israel nicht nur als Frucht amerikanischen Drucks. In der Region wird auch der zunehmende Einfluss des Iran gefürchtet, was mit zu dem Zusammenrücken der früheren Gegner geführt hat. Das Thema ist jedoch in vielen arabischen Staaten hochsensibel. Cohen führte kürzlich Geheimverhandlungen mit seiner libyschen Kollegin Nadschla Mangusch. Nachdem Cohen die Gespräche bestätigt hatte, wurde Mangusch entlassen.

(Bericht von Aziz El Yaakoubi, geschrieben von Hans Busemann, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)