Reuters

Credit-Suisse-Abflüsse hinterlassen Spuren in Banken-Statistik

05.09.2023
um 10:12 Uhr

Zürich (Reuters) - Die hohen Abflüsse von Kundengeldern bei der Credit Suisse haben 2022 erstmals seit zehn Jahren zu einem größeren Rückgang der aggregierten Bilanzsumme aller Banken in der Schweiz geführt.

Die Abnahme betrug 6,9 Prozent auf 3,34 Billionen Franken, wie dem am Dienstag veröffentlichten Bankenbarometer des Branchenverbandes Swiss Banking zu entnehmen war. Nach einem Bankensturm hatte die Schweizer Regierung im März eine Notübernahme der Credit Suisse durch die UBS orchestriert. Der Zusammenbruch der CS und die Übernahme durch den größeren Rivalen berge nach Einschätzung der befragten Institute das Risiko eines Reputationsverlustes für den Schweizer Bankenplatz.

Die 235 Schweizer Banken hätten 2022 zum dritten Mal in Folge die Anzahl der Beschäftigten gesteigert, und zwar um 1,6 Prozent auf 92.019. Damit sei erstmals wieder der Stand von 2017 übertroffen worden. Im ersten Halbjahr 2023 habe der Personalbestand dagegen um fast zwei Prozent abgenommen. Dies sei ausschließlich auf die Entwicklung im Ausland zurückzuführen. Der Bankenverband verwies auf Medienberichte, wonach die Credit Suisse im ersten Halbjahr erhöhte Personalabgänge im Ausland verzeichnet habe. Im weiteren Jahresverlauf rechne gut die Hälfte der befragten Institute mit einem etwa gleichen und gut ein Drittel mit einem zunehmenden Personalbestand. Die Einschätzung der Großbanken sei dabei allerdings ausgeklammert worden, weil die Integration der Credit Suisse in die UBS mit vielen Unwägbarkeiten wie einem möglichen Stellenabbau verbunden sei.

(Bericht von Oliver Hirt, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)