Berlin/Frankfurt (Reuters) - Die Bundesregierung zieht Sonderflüge zur Rückholung von Bürgern aus Israel wegen des Militärkonflikts dort in Betracht.
Die Regierung prüfe, Flugkapazitäten aus Israel zu erweitern. Dazu sei das Krisenreaktionszentrum des Auswärtigen Amtes "unter Hochdruck mit Airlines in Kontakt", hieß es am Dienstag aus dem Ministerium. Sprecher von Lufthansa und Condor bestätigten, sie stünden darüber in Kontakt mit der Bundesregierung. Die Lufthansa-Gruppe hat wie viele andere Airlines wegen der riskanten Sicherheitslage in Israel bis einschließlich Samstag alle Linienflüge nach Tel Aviv eingestellt. Condor fliegt das Land bisher nicht an.
Auch andere europäische Länder holen ihre Landsleute aus Israel angesichts der Kämpfe nach Hause. So erklärte die Lufthansa-Tochter Swiss, sie plane nach dem ersten Sonderflug am Dienstag einen weiteren am Mittwoch. Die 215 verfügbaren Sitzplätze in der Maschine seien über eine spezielle Hotline buchbar. Nach Angaben der Regierung in Bern halten sich rund 28.000 Schweizer in Israel und den besetzten palästinensischen Gebieten auf. Auch Österreich bereitet für Mittwoch eine Evakuierung seiner Bürger aus Israel vor und setzt dafür ein militärisches Transportflugzeug ein. Etwa 200 Österreicher hätten bisher den Behörden mitgeteilt, dass sie das Land verlassen möchten. Auch Ungarn, Portugal und Island organisierten bereits Evakuierungsflüge.
Die israelische Fluggesellschaft El Al baut unterdessen ihre Kapazitäten für Heimflüge von Israelis weiter aus, nachdem das Land zur Abwehr des Hamas-Angriffs 300.000 Reservisten zum Militärdienst einberufen hat.
(Bericht von Alexander Ratz, Ilona Wissenbach, Steven Scheer, Anna Ringstrom, Emma Farge, Francois Murphy, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)