Frankfurt (Reuters) - Die Deutsche Bank hat im dritten Quartal angesichts schwächerer Geschäfte im Investmentbanking und einer gestiegenen Steuerquote weniger verdient.
Deutschlands größtes Finanzinstitut erwirtschaftete unter dem Strich und nach Anteilen Dritter im Zeitraum Juli bis September einen Gewinn von 1,03 Milliarden Euro - ein Rückgang von acht Prozent binnen Jahresfrist, wie das Geldhaus am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Das lag aber klar über den Schätzungen der Analysten, die nur rund 937 Millionen Euro erwartet hatten. Es war bereits das 13. Quartal in Serie mit Gewinnen für Deutschlands Branchenprimus.
"Unsere Ergebnisse zeugen von einer starken und nachhaltigen Wachstumsdynamik in unserem Geschäft und anhaltender Kostendisziplin", sagte der Vorstandsvorsitzende Christian Sewing. "Die Aussicht auf zusätzliche Erträge bei unverändert striktem Risikomanagement und anhaltender Kostendisziplin stimmt uns zuversichtlich, dass wir trotz des unsicheren wirtschaftlichen Umfelds unsere Strategie für Wachstum und höhere Renditen beschleunigt umsetzen können." Die Konzernerträge nahmen im Quartal um drei Prozent auf 7,13 Milliarden Euro zu. Für das Gesamtjahr 2023 werden rund 29 Milliarden Euro erwartet. Die Risikovorsorge für Kreditausfälle betrug 245 (Q3 2022: 350) Millionen Euro. Die bereinigten Kosten stiegen um zwei Prozent auf 5,0 Milliarden Euro. Die Steuerquote erhöhte sich deutlich auf 30 von 23 Prozent.
Zuletzt stand die Deutsche Bank hier zu Lande wegen IT-Problemen bei der Postbank in den Schlagzeilen. Das Geldhaus hatte die Postbank seit 2009 sukzessive übernommen, die Integration verlief aber schleppend. Bei der Umstellung der Informationssysteme der Postbank, die eigentlich im Juli abgeschlossen sein sollte, kam zu erheblichen Problemen. Zeitweise konnten Kunden nicht auf ihre Konten zugreifen, der Kundenservice war kaum erreichbar.
(Bericht von Frank Siebelt; Redigiert von; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)