München (Reuters) - Die hohen Zinsen und der schleppende Autoabsatz machen der Finanzierungs- und Leasing-Sparte von Volkswagen weiterhin zu schaffen.
In den ersten neun Monaten des Jahres brach der operative Gewinn im Vergleich zum Rekordjahr 2022 um über 40 Prozent auf 2,54 Milliarden Euro ein, wie die Volkswagen Financial Services (VWFS) am Donnerstag in Braunschweig mitteilte. Die steigenden Zinsen führen auch dazu, dass VWFS mehr Geld als Risikovorsorge zur Seite legen muss. "Alle unsere Prognosen zum Geschäftsverlauf bestätigen sich", sagte Finanzvorstand Frank Fiedler. Es bleibe dabei, dass der operative Gewinn 2023 "sehr deutlich" unter dem Vorjahresniveau liegen werde. Der Finanzchef sprach von einer "ergebnisseitigen Normalisierung" bei Finanzdienstleistungen.
Mut macht Fiedler die steigende Zahl an Neuverträgen. In den ersten neun Monaten sei die Rekordzahl von 6,36 Millionen Kredit-, Leasing-, Versicherungs- und Dienstleistungsverträgen abgeschlossen worden, ein Plus von elf Prozent. "Hier zeigt sich die bessere Fahrzeugverfügbarkeit", sagte der Finanzvorstand. Allerdings legten Leasing und andere Dienstleistungen deutlich stärker zu als die Finanzierung von Fahrzeugen. Der Bestand an Kreditverträgen bröckelte sogar um sechs Prozent auf 5,33 Millionen ab. Das Flottengeschäft habe sich zum Wachstumstreiber entwickelt. Die Neuverträge für Fahrzeugflotten von Großkunden lagen mit 228.000 ein Drittel über Vorjahr.
(Bericht von Alexander Hübner. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)