Reuters

Insider - Ermittlungen gegen Applied Materials wegen China-Lieferungen

17.11.2023
um 07:52 Uhr

(Reuters) - Die US-Behörden ermitteln Insidern zufolge gegen Applied Materials wegen einer etwaigen Umgehung der Export-Beschränkungen gegen China.

Der Chipzulieferer habe möglicherweise ohne Genehmigung Ausrüstung im Wert von mehreren hundert Millionen Dollar an Chinas führenden Halbleiter-Hersteller SMIC geliefert, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von insgesamt drei Personen, die namentlich nicht genannt werden wollten. Ihren Angaben zufolge sollen die Lieferungen über ein Tochterunternehmen in Südkorea erfolgt sein. Nach der Veröffentlichung der Reuters-Meldung und der jüngsten Geschäftszahlen am Donnerstag lagen die Aktien von Applied im nachbörslichen Handel gut sieben Prozent im Minus.

Applied erklärte, man arbeite mit den Behörden zusammen. Bereits im Oktober 2022 habe man eine Anfrage der Staatsanwaltschaft zu dem Thema publik gemacht. Die Bundesstaatsanwaltschaft in Boston wollte die Angaben weder bestätigen noch dementieren. Eine Stellungnahme von SMIC lag nicht vor. Die USA haben unter Verweis auf die nationale Sicherheit den Versand modernster Computerchips und Chip-Ausrüstung nach China eingeschränkt. Dies soll nach Darstellung der Regierung in Washington verhindern, dass amerikanische Hochtechnologie von China zu militärischen und nachrichtendienstlichen Zwecken verwendet wird.

(Bericht von Karen Freifeld; Geschrieben von Scot W. Stevenson; Redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Applied Materials Inc.

WKN 865177 ISIN US0382221051