Wien (Reuters) - Die Raiffeisen Bank International (RBI) hat im dritten Quartal für den Gewerbe-Immobilienbereich zusätzliche, zukunftsgerichtete Risikovorsorgen in Höhe von rund 150 Millionen Euro gebildet.
Das sagte Risikovorstand Hannes Mösenbacher am Dienstag auf einer außerordentlichen Hauptversammlung der Bank. Bankchef Johann Strobl ergänzte, dass diese Vorsorgen "on top" wären und damit über das hinaus gehen, was in Modellen abbildbar sei. Fragen von Aktionären nach dem Exposure bei der kriselnden Signa-Gruppe des Tiroler Immobilieninvestors Rene Benko wollte der Manager nicht beantworten und verwies auf das Bankgeheimnis. "In Summe betragen unsere Top fünf Engagements im Immobilienbereich 2,2 Milliarden Euro", sagte Mösenbacher. Dabei schlüsselte er die fünf Positionen folgendermaßen auf: Top eins wären 755 Millionen Euro, Top zwei 528 Millionen Euro, Top drei 426 Millionen Euro, Top vier 280 Millionen Euro und Top fünf 245 Millionen Euro. Hinter den Gesamtsummen würden jeweils mehrere Projekte stehen. "Wir haben in Summe diese Finanzierungen mit 70 Prozent grundbücherlich besichert", sagte Mösenbacher. Das gesamte Gewerbeimmobilien-Portfolio bezifferte er auf 14 Milliarden Euro.
Im Rahmen des außerordentlichen Aktionärstreffens wurde unter anderem für 2022 die Ausschüttung einer Dividende von 80 Cent je Aktie beschlossen. Die RBI hatte bei ihrer regulären Hauptversammlung im März beschlossen, aufgrund von Unsicherheiten vorerst keine Dividende auszuschütten. Dank der guten Geschäftsentwicklung könne man dies nun nachholen, sagte Strobl. Eine Genehmigung der Europäischen Zentralbank (EZB) sei dafür nicht notwendig gewesen.
(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)