München (Reuters) - Der spanische Telekommunikationsriese Telefonica hat seine Beteiligung an seiner Deutschland-Tochter schon vor dem Beginn des offiziellen Übernahmeangebots kräftig aufgestockt.
Telefonica hält inzwischen bereits 81,5 Prozent an Telefonica Deutschland, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Angebotsunterlage hervorgeht. Bei der Ankündigung des Angebots vor vier Wochen waren es erst 72 Prozent, wenig später hatte Telefonica Zugriff auf 76,8 Prozent gemeldet. Für die restlichen Aktien müssten die Spanier damit nach Reuters-Berechnungen noch knapp 1,3 Milliarden Euro ausgeben.
Die Aktionäre des Mobilfunkbetreibers O2 haben bis zum 17. Januar Zeit, die Offerte über 2,35 Euro je Aktie anzunehmen. Wer seine Aktien behält, muss in den kommenden Jahren mit einer deutlich niedrigeren Dividende rechnen. Eine "konservativere Finanzpolitik" passe besser zur Strategie von Telefonica Deutschland, erklärte der Mutterkonzern.
Operativ soll sich für Telefonica Deutschland nichts ändern. Telefonica wolle sich auf seien Kernmärkte Spanien, Brasilien, Deutschland und Großbritannien konzentrieren. "Es ist ein klares Bekenntnis zum deutschen Markt, einem der attraktivsten und stabilsten Telekommunikationsmärkte in Europa, und unterstreicht das Vertrauen in das langfristige Potenzial von Telefónica Deutschland", hieß es in der Mitteilung. Telefonica Deutschland werde als Telekom-Komplettanbieter weiterhin in München sitzen. An der Geschäftsführung und der Belegschaft werde sich nichts ändern.
(Bericht von Alexander Hübner. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)