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Moody's - Signa-Insolvenz negativ für einige Banken

06.12.2023
um 16:42 Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Die Insolvenz der Signa Holding des österreichischen Investors Rene Benko könnte der US-Ratingagentur Moody's zufolge die Profitabilität und die Kredit-Qualität einiger Banken in Deutschland, Österreich und der Schweiz belasten.

Die "undurchsichtige und komplizierte Struktur" Signas behindere indes die Analyse der Folgen der Insolvenz, teilte Moody's in einer am Mittwoch vorgelegten Studie mit. Zwei weitere Unternehmen aus dem Signa-Reich stellten in Berlin Insolvenzanträge.

Es sei davon auszugehen, dass der Löwenanteil der an Signa ausgereichten Kredite besichert sei, hieß es in der Studie der US-Ratingangetur weiter. Dies könne die Auswirkungen auf die Geldhäuser mildern. Immobilien-Pakete als Sicherheiten könnten indes etwa angesichts gestiegener Zinsen und wenigen Transaktionen am Markt Risiken bergen. Für Österreichs Finanzinstitute sind die Risiken mit Blick auf die Signa-Gruppe nach Einschätzung der dortigen Finanzmarktaufsicht (FMA) aber verkraftbar.

Der verschachtelte Signa Konzern ist das bisher größte Opfer des jähen Absturzes am Immobilienmarkt. Neben den gestiegenen Zinsen machen Immobilien-Unternehmen auch die explodierenden Baukosten und das Ausbleiben großer Immobilien-Transaktionen zu schaffen.

Die Signa Holding hatte am 29. November in Wien einen Insolvenzantrag eingereicht. Rund 120 Banken sollen Insidern zufolge Benko Geld geliehen haben. Zu den größten Kreditgebern von Signa gehören die Schweizer Bank Julius Bär, die einem Insider zufolge ein Engagement von mehr als 600 Millionen Franken bei Signa hat, und die Wiener Raiffeisen Bank International (RBI). Aber auch deutsche Landesbanken wie die Helaba und die BayernLB stünden jeweils mit dreistelligen Millionensummen im Feuer, hatten Insider gesagt.

Zu Benkos weit verzweigtem Firmennetzwerk gehört auch die deutsche Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof. Galeria gehört zur Schweizer Signa Retail Selection AG, die bereits Gläubigerschutz beantragt hatte.

Beim Amtsgericht Charlottenburg reichten nach Gerichtsangaben nun auch die Signa Financial Services GmbH mit Sitz in Frankfurt und die Signa REM Germany GmbH aus München Insolvenzanträge ein. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter ernannte das Gericht in beiden Fällen den Rechtsanwalt Torsten Martini. Er hat diese Aufgabe auch bei der Signa Real Estate Management inne, die ebenfalls in Berlin Insolvenzantrag gestellt hatte. Insider rechnen mit weiteren Insolvenzanträgen von Signa-Gesellschaften in den kommenden Tagen.

(Bericht von Tom Sims, Matthias Inverardi, Alexander Hübner und Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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