Shanghai/Hongkong (Reuters) - Der chinesische Technologiekonzern Huawei hat Insidern zufolge bei Mercedes und Audi um eine Beteiligung an seiner Autosparte geworben.
Dabei gehe es um einen kleinen Anteil an dem Unternehmen, in dem das Geschäft mit Autosoftware und -Teilen gebündelt ist, sagten drei mit dem Vorgang vertraute Personen. Ziel sei es, auch mit ausländischen Firmen Partnerschaften einzugehen, hieß es. Huawei hoffe so, sich gegen geopolitische Verwerfungen zu rüsten. Huawei unterliegt seit 2019 US-Sanktionen.
Der Technologiekonzern hatte vergangenen Monat angekündigt, sein Autogeschäft abzuspalten. Insidern zufolge wird die Sparte mit 28 bis 35 Milliarden Dollar bewertet. In den Gesprächen mit Mercedes sei es um einen Anteil von drei bis fünf Prozent gegangen, hieß es. Ein Insider sagte, Mercedes sei nicht interessiert, weil das Unternehmen die Software für seine Autos selbst entwickle. Unklar war zunächst, wie groß das Interesse von Audi war. Allerdings sagten zwei der Insider, dass Huawei und Audi eine Zusammenarbeit planten, um das Thema autonomes Fahren für Audi zu entwickeln. Dabei gehe es um Fahrzeuge für den chinesischen Markt, die im Rahmen der Kooperation mit FAW ab 2025 zum Einsatz kämen. Mercedes lehnte eine Stellungnahme zu den "Spekulationen" ab. Die Audi-Mutter Volkswagen und Huawei antworteten zunächst nicht auf die Bitte um Stellungnahme.
(Bericht von Zhang Yan und Julie Zhu, geschrieben von Christina Amann, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)