Reuters

Auch Dänemark stellt Ermittlungen zu Nord-Stream-Explosionen ein

26.02.2024
um 16:32 Uhr

Kopenhagen/Berlin (Reuters) - Nach Schweden hat auch Dänemark seine Ermittlungen zu den Explosionen der Nord-Stream-Gaspipelines 1 und 2 eingestellt.

"Es gibt keine ausreichenden Gründe, um ein Strafverfahren in Dänemark zu verfolgen", teilte die dänische Polizei in einer Erklärung am Montag mit. Die Kopenhagener Polizei habe daher beschlossen, die strafrechtlichen Ermittlungen zu den Explosionen abzuschließen. Schweden hatte Anfang des Monats seine Ermittlungen zu den Explosionen mit der Begründung eingestellt, dass es in diesem Fall nicht zuständig sei. Die Ermittlungsbehörden in Stockholm übergaben die gefundenen Hinweise aber an deutsche Ermittler.

Die Generalbundesanwaltschaft teilte nur mit, dass die Ermittlungen in Deutschland weiterliefen. "Die Bundesregierung ist weiterhin sehr daran interessiert, dass der Sabotageakt aufgeklärt wird", betonte auch eine Regierungssprecherin.

Die milliardenteuren Pipelines Nord Stream 1 und 2 waren für den Transport von russischem Gas durch die Ostsee vorgesehen. Nord Stream 2 ging wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine aber gar nicht in Betrieb. Im September 2022 wurden drei der vier Röhren durch eine Reihe von Explosionen in der schwedischen und dänischen Wirtschaftszone beschädigt, wobei große Mengen Methan in die Luft gelangten. Russland und der Westen gaben sich danach gegenseitig die Schuld. Beide Seiten stritten eine Beteiligung ab, niemand hat bisher die Verantwortung übernommen.

Der Kreml erklärte am Montag, die Situation bezüglich der Ermittlungen sei "nahezu absurd". "Auf der einen Seite wird ein vorsätzlicher Sabotageakt anerkannt, auf der anderen Seite gibt es keine weiteren Fortschritte", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau. Er fügte hinzu, dass Dänemark Anfragen nach Informationen über die Ermittlungen abgelehnt habe.

(Bericht von Stine Jacobsen, geschrieben von Andreas Rinke; redigiert von Patricia Weiß. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)