Reuters

Scholz warnt in Dresden vor Spaltern in der Gesellschaft

29.02.2024
um 15:42 Uhr

Dresden (Reuters) - Bundeskanzler Olaf Scholz hat in Dresden mit Blick auf den wachsenden Fachkräftebedarf mehr Weltoffenheit gefordert und indirekt vor extremistischen Parteien gewarnt.

"Wirtschaftlicher Aufschwung gelingt in einem Land, das zusammenhält, das sich nicht spalten lässt", sagte der SPD-Politiker am Donnerstag bei einem Besuch in den Elbe Flugzeugwerken (EFW) in der sächsischen Landeshauptstadt. "Deshalb ist es ganz wichtig, dass wir auch denen widersprechen, die unser Land auseinandertreiben wollen. Wir haben eine gemeinsame Zukunft", betonte er nach Gesprächen mit Beschäftigten in Anspielung auf die AfD. Die AfD, die in Sachsen als gesichert rechtsextrem eingestuft wird, liegt in Umfragen für die Landtagswahl am 1. September mit rund 35 Prozent deutlich vor anderen Parteien. In Sachsen finden am 9. Juni parallel zur Europawahl zudem Kommunalwahlen statt.

Scholz besucht mit den EFW und der Uhrenmanufaktur Nomos Glashütte am Donnerstag gleich zwei sächsische Firmen, die sich ausdrücklich für Weltoffenheit einsetzen und vor AfD-Wahlerfolgen warnen. Am Abend will sich der Kanzler in Dresden einem Bürgerdialog stellen. Er verwies darauf, dass die Ampel-Regierung mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz die Hürden für die Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte gesenkt habe. Deutsche Unternehmen bräuchten auch Arbeitnehmer aus anderen Ländern. "Der wirtschaftliche Aufschwung Deutschlands in den letzten zehn Jahren war wesentlich davon getragen, dass viele hier mit angepackt haben und das wird auch für die Zukunft wichtig bleiben", sagte der Kanzler.

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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