München (Reuters) - Der Mobilfunkbetreiber O2 soll nach knapp zwölf Jahren von der Frankfurter Börse verschwinden.
Der spanische Telekommunikationsriese Telefonica, der inzwischen mehr als 94 Prozent an seiner Deutschland-Tochter hält, kündigte am Donnerstag ein Übernahmeangebot für die restlichen Aktien an, das die Voraussetzung für ein Delisting ist. Von Ende März oder Anfang April an sollen die Aktionäre von Telefonica Deutschland noch einmal für vier Wochen Gelegenheit bekommen, ihre Aktien für 2,35 Euro an den Mutterkonzern zu verkaufen. Das ist der gleiche Preis, zu dem Telefonica über den Jahreswechsel seinen Anteil an dem Münchner Unternehmen aufgestockt hatte.
Im Mai sollen die Aktien von Telefonica Deutschland dann vom Kurszettel gestrichen werden. Der Vorstand der Deutschland-Tochter stellte sich hinter die Pläne: Die Börsennotierung habe an Bedeutung verloren, hieß es in einer Mitteilung. Noch im Dezember hatten die Spanier betont, sie hätten keine Pläne für ein Delisting von Telefonica Deutschland.
Wer seine Aktien nicht verkaufen will, kann in den nächsten Jahren nicht mehr mit einer Dividende rechnen. Telefonica habe "mitgeteilt, dass sie (...) derzeit nicht beabsichtigen, die Ausschüttung von Dividenden für weitere Geschäftsjahre zu unterstützen", erklärte Telefonica Deutschland. Für 2023 sollen noch einmal 18 Cent je Aktie ausgeschüttet werden.
(Bericht von Alexander Hübner. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)