Reuters

Sparprogramm bei Marke Volkswagen zeigt erste Früchte

14.03.2024
um 10:47 Uhr

Berlin (Reuters) - Die engere Verzahnung der Volumenmarken im Volkswagen-Konzern zeigt erste Früchte.

Der Betriebsgewinn der Markengruppe Core, zu der die Kernmarke Volkswagen, die Nutzfahrzeugtochter, Skoda und Seat/Cupra gehören, sei im abgelaufenen Jahr um 80 Prozent auf 7,3 Milliarden Euro gestiegen, vor allem dank eines steigenden Absatzes, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Die Rendite lag mit 5,3 Prozent um 1,7 Prozentpunkte höher als 2022 - allerdings noch deutlich unter dem Ziel von acht Prozent. Bei der Marke Volkswagen allein waren es 4,1 Prozent, 0,5 Prozentpunkte mehr als vor Jahresfrist. Volkswagen-Markenchef Thomas Schäfer sagte, die engere Zusammenarbeit in der Markengruppe greife.

Weitere Impulse aus dem Sparprogramm seien im laufenden Jahr zu erwarten; das Ergebnis solle steigen. Auch der Absatz solle zulegen, vor allem durch eine bessere Versorgung mit Rohstoffen und Bauteilen. Zugleich stellt sich die Markengruppe auf einen starken Wettbewerb ein. Konzernchef Oliver Blume hatte am Mittwoch von einem "herausfordernden Marktumfeld" gesprochen, insbesondere in Westeuropa. Insbesondere die Nachfrage nach Elektroautos ist zuletzt zurückgegangen, was auf die Preise drückt.

Volkswagen will in der Kernmarke bis 2026 die Kosten um zehn Milliarden Euro reduzieren, im laufenden Jahr allein sollen es vier Milliarden Euro sein. Damit soll die Rendite bis 2026 auf 6,5 Prozent erhöht werden. Für die gesamte Markengruppe hat sich der Konzern sogar acht Prozent vorgenommen. "Das ist mit Abstand das größte Programm, das die Marke VW jemals gefahren hat", sagte Schäfer im Vorfeld. Die nötigen Maßnahmen für die drei Jahre seien definiert, jetzt gelte es, diese Maßnahmen umzusetzen.

Einsparungen verspricht sich Volkswagen unter anderem durch den Abbau von Stellen im indirekten Bereich, also in der Verwaltung, oder durch den Wegfall von Nachtschichten. Finanzchef Patrik Mayer sagte, die Kapazitäten würden flexibel angepasst, zum Beispiel bei den Schichtsystemen. "Die Notwendigkeit für Werksschließungen sehen wir nicht." Niedrigere Kosten verspricht sich Volkswagen auch im Vertrieb oder bei der Entwicklung, wenn etwa Abläufe vereinfacht, weniger Prototypen gebaut oder Entwicklungszeiten gekürzt werden sollen. Zudem sollen die unterschiedlichen Marken noch enger zusammenarbeiten, bei Produktion, Entwicklung und Verkauf der Autos.

(Bericht von Christina Amann, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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