Peking/Singapur (Reuters) - Die Erwartung einer stärkeren Nachfrage aus China und den USA sowie Sorgen über die geopolitische Lage in Nahost treiben die Ölpreise an.
Die Nordsee-Rohölsorte Brent und die US-Sorte WTI verteuerten sich am Dienstag um jeweils rund ein Prozent auf 88,29 und 84,63 Dollar pro Barrel (159 Liter). "Einerseits deutet die unerwartet gute Konjunktur in China und den USA auf eine künftig steigende Nachfrage hin", sagte Stratege Yeap Jun Rong vom Broker IG. "Andererseits schürt die Beteiligung des wichtigen Produzenten Iran an den Spannungen in Nahost neue Versorgungsängste." Suvro Sarkar, Manager bei der DBS Bank in Singapur, erwartet daher einen baldigen Anstieg der Preise über die 90-Dollar-Marke.
Die US-Industrie und die Produktivität in China sind im März unerwartet gewachsen. Zudem wurden bei einem Luftangriff auf die iranische Botschaft in Syrien drei Befehlshaber der Revolutionsgarden am Montag getötet. Der Iran machte Israel verantwortlich und drohte Vergeltung an. "Der Markt hatte zuvor die Frage nach möglichen Versorgungsengpässen im Zuge des Krieges in Nahost so gut wie ausgeblendet, da sich der Konflikt bisher in Grenzen gehalten hat", schrieben die Experten der Australia and New Zealand Banking Group. "Dies könnte sich allerdings ändern, wenn der Iran die Bühne betritt."
(Bericht von Colleen Howe und Trixie Yap, geschrieben von Zuzanna Szymanska.; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)