Reuters

Countdown für erneutes Bitcoin-Halving läuft

19.04.2024
um 10:57 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Anleger am Kryptowährungsmarkt haben am Freitag dem sogenannten Halving beim Bitcoin entgegengefiebert.

Dabei wird eine Technologie geändert, die die Rate, mit der neue Bitcoins geschaffen werden, verringern soll. Damit stehe "eines der größten Ereignisse im Kryptobereich in diesem Jahr" bevor, sagte Chris Gannatti vom Vermögensverwalter WisdomTree, der börsengehandelte Bitcoin-Fonds vertreibt. Für Krypto-Enthusiasten verknappt dieses etwa alle vier Jahre stattfindende Ereignis eine begehrte Ware und steigert damit ihren Wert. Kritiker bezeichnen es dagegen als simple technische Änderung, die von Spekulanten aufgebauscht werden, um die Kurse kurzfristig in die Höhe zu treiben.

"Zum Zeitpunkt des Halvings dürfte es tendenziell unspektakulär zugehen, da das Event größtenteils eingepreist sein dürfte", sagte Timo Emden von Emden Research. Grundsätzlich sollten sich die Marktteilnehmer allerdings auf eine erhöhte Volatilität in den kommenden Wochen gefasst machen. Auch der Nahost-Konflikt bleibe ein Risikofaktor.

Wenige Stunden vor dem erwarteten Halving notierte die größte Cyberdevise der Welt am Freitagvormittag 1,5 Prozent im Plus bei 64.459 Dollar. Die Angst vor einer Eskalation im Nahen Osten hatte den Bitcoin in der Nacht kurzzeitig unter die psychologisch wichtige Marke von 60.000 Dollar rutschen lassen. Insidern zufolge startete Israel einen Angriff auf den Iran, wenige Tage nach einen Drohnenangriff des Irans auf Israel.

"Ich denke, die Märkte befinden sich derzeit in einem Fluchtmodus in Sicherheitsmaßnahmen", sagte Moh Siong Sim, Währungsstratege bei der Bank of Singapore. "Im Moment sind wir noch in einer Situation, in der wir wissen, dass etwas passiert ist. Aber wir müssen das Ausmaß der Vergeltungsmaßnahmen verstehen." Riskante Anlageklassen wie die Cyberdevise befänden sich weiterhin im Klammergriff geopolitischer Unwägbarkeiten, sagte Emden. "Alles, was mit Risiko zu tun hat, wird in solchen Momenten gemieden."

(Bericht von Tom Westbrook, Anika Ross, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)