Liebe Leser,
die Aktien führender Fischfarmer befinden sich weiterhin in einer volatilen Seitwärtsbewegung, scheinen jedoch vor dem Hintergrund einer aufgeflammten Re-Opening-Fantasie an Stärke zu gewinnen, was schon bald zu den Breakouts auf neue Hochs führen könnte. Zu der gesamten Branche lässt sich nach wie vor festhalten, dass sie wegen der Covid-Pandemie und des Stay-at-Home-Trends immer noch unter der fehlenden Nachfrage leidet. Grund dafür ist globale Entwicklung in der Gastronomie, wobei Großzahl von Restaurants, Hotels etc. weiterhin entweder geschlossen bleibt, oder nur eingeschränkt operieren darf. Hinzu kommt das veränderte gesellschaftliche Bewusstsein, wobei die Menschen immer noch aktiv Restaurants und öffentliche Plätze meiden, um dem Infektionsrisiko zu entkommen. Folglich sinkt auch die Nachfrage nach hochwertigen Fischprodukten wie Lachs, was auch zur globalen Preissenkung führt.
Im Jahr 2021 könnte sich die Situation jedoch schnell ändern. Grund dafür ist die Tatsache, dass Impfungen weltweit schon angelaufen sind und die Anzahl von vor Covid geschützten Menschen steigt jeden Tag kontinuierlich an. Damit wäre es wahrscheinlich, dass wir schon bald von einer globalen Re-Opening-Story erfasst werden. Das soziale Leben wird wieder Schritt für Schritt in Gang kommen, sodass immer mehr Restaurants öffnen, was auch die Nachfrage nach hochwertigen Fischprodukten wie Lachs hochtreiben wird. Zumal Fischfarmer langfristig ohnehin von einer ständig wachsenden Weltbevölkerung und der daraus resultierenden Nahrungsknappheit profitieren werden. Hinzu kommt die voranschreitende Globalisierung, was Fischexporte ins Ausland deutlich erleichtert. Und damit werden sich zusätzliche Umsatzquellen erschließen lassen. Die Corona-Virus-Pandemie wird früher oder später vorbei sein und der Bedarf an Fisch und Fischerzeugnissen wird kontinuierlich zunehmen. Hinzu kommt der Trend zum gesunden Lifestyle, der in Kombination mit einer wachsenden Mittelschicht zum höheren Fischkonsum führen wird. Fischfarmer sind also bestens positioniert, um davon langfristig zu profitieren.
Einer der Topprofiteure einer möglichen Re-Opening wäre der norwegische Konzern MOWI. Das Unternehmen ist der größte Zuchtlachskonzern der Welt und betreibt seine Aquakulturen auch außerhalb Norwegens in Frankreich, Chile, Japan, auf den Färöer-Inseln und in Kanada. Neben Lachs spezialisiert sich der Konzern auf die Zucht verschiedener Weißfischarten sowie verschiedener Meeresfrüchte. Dank der geschlossenen Produktionskette ist der Konzern in der Lage, seine Erzeugnisse in unterschiedlichen Variationen, ob tiefgefroren, naturbelassen, geräuchert oder mariniert, verkaufen zu können.
Leroy Seafood unterscheidet sich von seiner Konkurrenz vor allem auf qualitativer Ebene. Während die anderen Vertreter der Branche im Wesentlichen auf Massenproduktion ausgerichtet sind, versucht Leroy sich qualitativ abzusetzen. Denn neben Lachs züchtet man auch andere Edelfische sowie Meeresfrüchte wie Garnelen oder Krabben. Damit ist das Unternehmen weniger stark anfällig gegenüber Schwankungen beim Lachspreis. Als Wachstumstreiber fungiert aber auch bei Leroy die global steigende Nachfrage nach Zuchtfisch. Diese wuchs zuletzt vor allem in Asien weiter sehr stark, da der Absatz von qualitativ hochwertigen Nahrungsmitteln wie Lachs dank der schnell wachsenden Mittel- und Oberschicht vor der Covid-Pandemie rasant zunahm.
Bakkafrost ist auf Biolachs spezialisiert und ist einer der größten fischverarbeitenden Betriebe der Färöer-Inseln. Der Konzern bietet aufgrund seine Biolachsspezialisierung eine interessante Wachstumsstory. So ist man in der Lage, höhere Preise zu realisieren und ist somit nicht so stark von den Marktschwankungen bei konventionell gezüchteten Lachsen abhängig.
Watchlist-Kandidat Nummer vier ist SalMar. Genau wie MOWI verfügt das Unternehmen über eine geschlossene Produktionskette, von der Aufzucht bis zum Vertrieb, und leidet aktuell ebenfalls unter der herausfordernden biologischen Situation. In diesem Fall hat sich das Unternehmen aber dafür entschieden, seine Aquakulturinfrastruktur auf die hohe See zu verlegen, um somit der Läuseproblematik entgegen zu wirken.