FischFarming: volatile Marktstimmung, Kapitalverlagerung und angelaufene Re-Opening sorgen für die Trendfortsetzung!

17.08.2021
um 16:11 Uhr

Liebe Leser,

die Situation rund um überhitzte Märkte, das noch nicht angelaufene US-Infrastruktur-Programm, das Afghanistan-Desaster, zunehmende Anzahl von Naturkatastrophen, sowie zunehmende Inflationssorgen wird immer nervöser und so wird das Marktverhalten immer volatiler. Die Anleger, die bis zuletzt sehr intensiv TrendStocks und Co. im Blick hatten, scheinen nun anzufangen Gewinne mitzunehmen, was immer wieder in sehr scharfen Sell-Offs mündet. Konservative Werte wie z. B. Aktien aus den Trends rund um Fishfarming, Luxus, Wasseraufbereitung und Abfallbeseitigung gewinnen jedoch an Stärke und scheinen v.a. im Fall von Fishfarming der aufgeflammten Re-Opening-Story zu folgen. Gespielt wird nun die Annahme, dass es angesichts der laufenden COVID-Impfstoffkampagne, in den kommenden Wochen in vielen Ländern zu den signifikanten Lockerungen kommen wird. Und so rechnet man damit, dass die Zahl der Restaurant-Besuche deutlich zunehmen wird.

Da die Lachspreise seit Jahresbeginn von 45 NOK/Kg auf 57 NOK/Kg erhöht hatten und an dieser Marke stabil verweilen, sollte sich dies auch positiv auf die operative Performance führender Fischarmer wie MOWI, Leroy Seafood, SalMar, Bakkafrost und Co. auswirken. Alle diese Aktien sind mittlerweile schon entweder zur Trendfortsetzung übergegangen oder verweilen nur knapp unter den Aktuellen Jahreshochs. Zusätzliche positive Impulse könnte man hier von der aufgrund zunehmenden Inflationsängsten kommenden Kapitalverlagerung in Konservative Werte erwarten.

Zu der gesamten Branche lässt sich nach wie vor festhalten, dass sie wegen der Covid-Pandemie und des Stay-at-Home-Trends immer noch unter der fehlenden Nachfrage leidet. Grund dafür ist globale Entwicklung in der Gastronomie, wobei Großzahl von Restaurants, Hotels etc. weiterhin entweder geschlossen bleibt, oder nur eingeschränkt operieren darf. Zudem kommt das veränderte gesellschaftliche Bewusstsein, wobei die Menschen immer noch aktiv Restaurants und öffentliche Plätze meiden, um dem Infektionsrisiko zu entkommen. Und die aufgeflammte Infektions-Gefahr wegen COVID-Delta verschlimmert die ohnehin suboptimale Ra-Opening-Situation. Folglich bleibt auch die Nachfrage nach hochwertigen Fischprodukten wie Lachs weiterhin schwach, was zuletzt auch zur globalen Preissenkung führte. Nun scheint sich die Situation leicht zu bessern.

Zu erwähnen bleibt hier nur noch die vollkommen intakte langfristige Trendstory, die temporär ins Stocken geraten ist. Fischfarmer profitieren langfristig von einer ständig wachsenden Weltbevölkerung und der daraus resultierenden Nahrungsknappheit. Dazu kommt die voranschreitende Globalisierung, was Fischexporte ins Ausland deutlich erleichtert. Und damit werden sich zusätzliche Umsatzquellen erschließen lassen. Die Corona-Virus-Pandemie wird früher oder später vorbei sein und der Bedarf an Fisch und Fischerzeugnissen wird kontinuierlich zunehmen. Der Trend zum gesunden Lifestyle, der in Kombination mit dem höheren Wohlstand und folglich einer stets wachsenden Mittelschicht wird, früher oder später zum höheren Fischkonsum führen. Fischfarmer sind also bestens positioniert, um davon langfristig zu profitieren.

Sollte man sich für diese Investment-Art entscheiden, so wäre der Blick Richtung des Norwegischen Konzerns Mowi nicht verkehrt. Das Unternehmen ist der größte Zuchtlachskonzern der Welt und betreibt seine Aquakulturen auch außerhalb Norwegens in Frankreich, Chile, Japan, auf den Färöer-Inseln und in Kanada. Neben Lachs spezialisiert sich der Konzern auf die Zucht verschiedener Weißfischarten sowie verschiedener Meeresfrüchte. Dank der geschlossenen Produktionskette ist der Konzern in der Lage, seine Erzeugnisse in unterschiedlichen Variationen, ob tiefgefroren, naturbelassen, geräuchert oder mariniert, verkaufen zu können.

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Leroy Seafood unterscheidet sich von seiner Konkurrenz vor allem auf qualitativer Ebene. Während die anderen Vertreter der Branche im Wesentlichen auf Massenproduktion ausgerichtet sind, versucht Leroy sich qualitativ abzusetzen. Denn neben Lachs züchtet man auch andere Edelfische sowie Meeresfrüchte wie Garnelen oder Krabben. Damit ist das Unternehmen weniger stark anfällig gegenüber Schwankungen beim Lachspreis. Als Wachstumstreiber fungiert aber auch bei Leroy die global steigende Nachfrage nach Zuchtfisch. Diese wuchs zuletzt vor allem in Asien weiter sehr stark, da der Absatz von qualitativ hochwertigen Nahrungsmitteln wie Lachs dank der schnell wachsenden Mittel- und Oberschicht vor der Covid-Pandemie rasant zunahm.

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Bakkafrost ist u.a. auf Biolachs spezialisiert und ist einer der größten fischverarbeitenden Betriebe der Färöer-Inseln. Der Konzern bietet aufgrund seine Biolachsspezialisierung eine interessante Wachstumsstory. So ist man in der Lage, höhere Preise zu realisieren und ist somit nicht so stark von den Marktschwankungen bei konventionell gezüchteten Lachsen abhängig.

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Watchlist-Kandidat Nummer vier ist SalMar. Genau wie MOWI verfügt das Unternehmen über eine geschlossene Produktionskette, von der Aufzucht bis zum Vertrieb.

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Fishfarming

Fishfarming
Zoetis Inc. 150,47$ 0,61 %
Mowi ASA 16,04€ -0,08 %
Grieg Seafood ASA 5,57€ 0,95 %