Liebe Leser,
russische Aktien überzeugen weiterhin mit positiven charttechnischen Entwicklungen. Grund dafür ist einerseits gute fundamentale und mediale Entwicklung, wie bei Gazprom, oder spannende Wachstumsperspektiven, wie bei Yandex. Beide Stocks ziehen mittlerweile auf neue Hochs, was uns im Fall von Yandex besonders erfreut, da wir die Aktie in unseren Emerging Markets Depot haben. Der Positive Impuls kam hier mit der Nachricht, dass Yandex Uber-Anteil an Yandex.Eda (Food-Delivery), - Lavka (E-Commerce-Service), -Dostavka (Delivery-Service) und dem Drohnen/Roboterauto-Business für rund 1. Mrd. USD kaufen wird. Damit erhofft sich Yandex das Tempo der Geschäftsentwicklung im E-Commerce- und Foodtech-Markt aufgrund einer noch engeren Integration der Dienstleistungen ins Yandex-Ökosystem zu beschleunigen. Die Aktie hat daraufhin einen Big-Picture-Breakout geschafft, scheint aber nach einer kurzen Verschnaufpause weiter Richtung Norden zu ziehen.
Zu Yandex selbst lässt sich lediglich zusammenfassen, dass der Konzern im Jahr 2021 kein einfacher Suchmaschinen-Betreiber mehr ist. Es ist ein sehr komplexes, hochinnovatives und vielfältiges Konglomerat geworden. Das moderne Yandex ist neben Internet-Suche mittlerweile in sehr vielen zukunftsträchtigen Nischen-Trends aktiv. Dazu gehören E-Commerce-Initiativen, Food-Delivery, Streaming-Services, Social-Media, Online-Apotheken, CarSharing, Digital-Payment, Transport-, Liefer- und Logistikdienste etc. Was hier noch fällt ist eine echte Banking-Möglichkeit mit einem Kreditgeschäft, aber selbst das dürfte angesichts der innovativen Konzernpositionierung und der jüngsten Übernahme von Acropol-Bank nur eine Frage der Zeit sein.
Deutlich sensationeller ist die derzeitige charttechnische Entwicklung bei der Aktie des russischen Gaslieferanten Gazprom, die zielstrebig Richtung der 10-USD-Marke zieht. Dabei bekommt die schon sehr gut bekannte Story rund um steigende Gaspreise in Europa eine interessante Entwicklung. Denn sollte es so mit dem Gasanstieg in Europa weiter gehen, so könnte dies die beschleunigte und eingeschränkte Inbetriebnahme der höchstumstrittenen Gaspipeline Nord Stream 2 bedeuten.
Ausschlaggebend für diese Annahme sind sehr stark gestiegene Gaspreise auf dem niederländischen TTF-Gas-Hub, die gestern schon jetzt über der Marke von 66 Euro für MW/h, oder 850 USD für 1.000 Kubikmeter Gas lagen - ein neuer Rekord. In die Karten des russischen Konzernes spielt auch die Tatsache, dass europäische Gasreserven vor dem Beginn der diesjährigen Herbst/Winter-Heizsaison nur minimal befühlt sind. Daher wir EU in den kommenden Monaten quasi dazu gezwungen sein, Gas zu deutlich höheren Preisen und in sehr großen Mengen einzukaufen.
Genau diese Situation könnte den deutschen Regulator dazu zwingen, politische Ukraine-etc.-Ambitionen aufzugeben und die uneingeschränkte Inbetriebnahme der NordStream 2 Pipeline zu beschleunigen. Denn derzeit gehen die Experten, aber auch der russische Außenminister Sergej Lavrov davon aus, dass Erarbeitung von regulatorischen Maßnahmen für NordStream 2 seitens deutscher Behörden, obwohl die Pipeline schon fertiggestellt ist, mindestens vier Monaten dauern könnte. Sollte es tatsächlich der Fall sein, so wären die ersten Gaslieferungen nach Europa erst im Jahr 2022 möglich und damit wäre es aber auch zugleich wahrscheinlich, dass der Gaspreis auf über 1.000 USD für 1.000 qm noch in diesem Jahr explodieren wird.
Quelle: https://aktie.traderfox.com/US3682872078/DI/gazprom-pjsc-adrs
Viel Erfolg und bleiben Sie profitabel!