Der Russisch-Ukrainische Konflikt wird Cybersecurity-Sektor in eine langjährige Wachstumsphase versetzen!

25.02.2022
um 22:41 Uhr

Liebe Leser,

der russisch-ukrainische Konflikt flammt immer mehr auf und es sieht sehr danach aus, dass selbst nach dem Ende von kriegerischen Handlungen, dessen Ausgang zu diesem Zeitpunkt noch unbestimmt ist, wird die Welt weiterhin in einem unerklärten Kriegszustand verbleiben. Die Rede ist von dem Cyberkrieg. Denn im digitalen Zeitalter ist es ein perfektes Instrument, um den Kontrahenten spürbare Verluste, sowohl ökonomisch als auch in Fragen der Nationalen Sicherheit hinzufügen zu können. Spionage, Sabotage, Manipulation etc. sind die Waffen, die man im digitalen Zeitalter benutzen kann. Dabei bleibt man unbemerkt im Schatten.

Wie effektiv es sein könnte, sahen wir teilweise an der der erfolgreichen Operation gegen Atomprogramm von Iran, was das Land in seiner Forschung rund um Atomwaffen stark ausbremste. Auch der massive Hacker-Angriff auf ukrainische Regierungsinfrastruktur im Vorfeld der russischen Invasion zeigt ein Mal mehr deutlich, wie verwundbar die staatliche Regierungsstruktur sein könnte. Die Befürchtungen über massive Cyberangriffe auf die westliche Digital-Infrastruktur und Organisationen hat zuletzt auch der US-amerikanische Präsident Joe Biden ausgesprochen. Dabei warnte er explizit davor, dass massive Hackerangriffe auch als eine Kriegshandlung gegen ein oder anderes Land definiert werden können. Und somit wird die Frage des effektiven Cyberschutz nun zur Frage der nationalen Sicherheit aufsteigen.


Das Problem der Cyberangriffe ist dabei die Tatsache, dass sie entweder ganz oder bis zum letzten Zeitpunkt unbemerkt bleiben und sind somit schwer aufzudecken und zu verhindern. Doch genau dies ist die Aufgabe, womit man sich in den nächsten Jahrzehnten beschäftigen wird. Und so gelangen wir zu der Annahme, dass die westliche Welt nun vor dem Hintergrund einer echten russischen Gefahr in den kommenden Jahren nicht nur seine Verteidigung im Sinne der Raketen, Panzer, Flugzeuge etc. aufbauen wird, sondern auch massive Investitionen in den Aufbau einer effektiven Armee von Cyberexperten tätigen wird, die aus dem Internet-Schatten ihre Operationen u.a. gegen die Russische Föderation durchführen werden.

Gleichzeitig wird man nun immense Summen investieren müssen, um nicht nur große und kritisch wichtige Organisationen, Betriebe, Regierungs- und Infrastrukturobjekte etc. zu schützen, sondern auch die Vertreter von KuM-Business, die nicht so viel Geld zu Verfügung haben, um ihre eigene Cyber-Division aufzubauen. Und daher entsteht nun dank dem ukrainisch-russischen Konflikt ein sehr starkes Nachfrage-Momentun für Cybersecurity-Konzerne, das gleich mehrere Jahre dauern könnte. Daher dürften Schwergewichte wie CrowdStrike  oder ZScaler in den kommenden Quartalen genauso wie Palo Alto und Co. von steigenden Unternehmensinvestitionen zur Abwehr von Hackerangriffen oder Virenbedrohungen profitieren. 

Aufgrund der Tatsache, dass kleine Unternehmen nun immer öfter in globale Hackerangriffe integriert und entsprechend instrumentalisiert werden, wird ihr Schutz schon bald ebenfalls zur Frage der Nationalen Sicherheit aufsteigen. Dabei ist diese Tendenz sowohl für die USA als auch für Europa gültig. Und so ist es für einen trendbewussten Anleger wichtig, Top-Cybersecurity-Stocks zumindest auf der Watchlist, als eine Option für ein langfristiges Investment zu haben. Und so gelangen wir auch zu der Übersicht der möglichen Top-Profiteure der aufgeflammten Konflikte zwischen Russland und Ukraine.

Palo Alto Networks (PANW) ist ein Altbekannter unter den TOP-Cybersecurity-Stocks. Der Konzern hat zuletzt auch besser als erwartete Zahlen vorgelegt zuversichtlich stimmt hier auch der zugenommene institutionelle Support, wobei die Analysten ihre Kursziele auf bis zu 645 USD (Barclays) erhöht haben. Der Q2-Umsatz stieg dabei im Vergleich zum Vorjahreswert um 30 % auf 1,3 Mrd. USD (Konsens: 1,28 Mrd. USD). das EPS von 1,74 USD fiel ebenfalls besser als die erwarteten 1,64 USD aus. PANW hat auf die weiterhin starke Nachfrage verwiesen und die FY22-Prognose angehoben. Das EPS wird nun bei 7,23-7,30 USD statt 7,15-7,25 USD (Konsens: 7,23 USD) bei einem Umsatz von 5,425-5,475 Mrd. USD statt 5,35-5,4 Mrd. USD (Konsens: 5,39 Mrd. USD) erwartet. Das Unternehmen ist einer der führenden Anbieter von Lösungen für den Schutz von Clouds, Netzwerken und Mobilgeräten und ist somit sehr gut im Markt für Netzwerksicherheit, Web-Security und Endpoint-Security aufgestellt. Zudem kündigte man mit Cortex XSIAM eine KI-gesteuerte Plattform an. Extended Security Intelligence & Automation Management (XSIAM) soll die Reaktion auf Bedrohungen drastisch beschleunigen. Und so wird die Reaktionszeit auf eine mögliche Cyberbedrohung enorm erhöht.

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CrowdStrike (CRWD) spezialisiert sich auf cloudbasierte SaaS-Lösungen zum Schutz von unternehmensinternen PCs, PC-Netzwerken und Serversystemen. Doch der Konzern baut sein Produktportfolio kontinuierlich aus, was man an der jüngsten rund 400 Mio. USD schweren Übernahme von Humio gesehen hat. Damit wird CRWD seinem End-Point-Security-Produktportfolio einige neue KI-basierte Netzwerküberwachungsfunktionen in Echtzeit hinzufügen, womit weitere Wachstumspotenziale erschlossen werden können. Interessant ist diese Aktie nun v.a., weil sie sich im Gegensatz zu Palo Alto erneut in einem angeschlagenen charttechnischen Zustand befindet. Und bei einem vollkommen intakten Cybersecurity-Trend ergibt dies ein deutlich besseres CRV.

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Der Favorit Nummer drei ist die Aktie von Fortinet (FTNT), die schon bald eine Trendfortsetzung versuchen könnte. Das Unternehmen Ist ein Cybersecurity-Software-Anbieter, verdient jedoch einen kleinen Teil seiner Umsätze auch mit dem Vertrieb von speziellen Hardware-Lösungen. Die eigentlichen Produktsales machen dabei rund 35 % der Umsätze aus. Miteingeschlossen sind hier die Lizenzen zur FTNT-Software-Benutzung und entsprechenden Hardwarelösungen. Doch viel wichtiger sind die Einnahmen aus sog. Services, die rund 65 % der Umsätze ausmachen. Umsätze dieser Sparte unterteilen sich in Cybersecurity-Subscription-Erlöse (55 %) und technische Service-Unterstützung von Klienten (45 %).

Im geographischen Aspekt ist der Konzern ebenfalls gut diversifiziert: rund 42 % Umsätze generiert man in der America-Region (auf USA entfallen logischerweise rund 31 % der Erlöse), rund 38 % der Umsätze kommen aus Europa, Midle East und Afrika und rund 20 % entfallen dabei auf Südpazifische- Asiatische Region. Auch FTNT hat Anfang Februar besser als erwartete Zahlen vorgelegt. Der Q4-Umsatz stieg dabei im Vergleich zum Vorjahreswert um 29 % auf 963,6 Mio. USD (Konsens: 960,46 Mio. USD). Das EPS von 1,23 USD fiel ebenfalls besser als die erwarteten 1,15 USD aus. Für FY22 rechnet man nun mit einem EPS im Bereich von 4,85-5,00 USD (Konsens: 4,61 USD) bei einem Umsatz von 4,275-4,325 Mrd. USD (Konsens: 3,96 Mrd. USD).

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ZScaler (ZS) ist eine cloudbasierte Security-Gesellschaft, die ganz sicher von der voranschreitenden Digitalisierung profitiert. Doch der wichtige Unterschied zu einigen anderen Cybersecurity-Konzernen besteht in der ZScaler Zero Trust Technologie (Konzeption) selbst. Sie ist mit dem gut bekannten VPN-Service vergleichbar. Der Datenverkehr mit dem Internet, sprich das gesamte Firmennetzwerk inkl. alle an das Netzwerk angeschlossene Geräte und Gadgets kommunizieren mit World Wide Web nur über das ZScaler Netzwerk und der Dataverkehr wird so von diesem überwacht. Dies bedeutet für Unternehmen selbst eine enorme Wertsteigerung, da man die gesamte Sicherheitsüberwachung inkl. Einrichtung und der kontinuierlichen Optimierung schlagartig outsourcen kann. Bei der voranschreitenden Digitalisierung und der Digitalen Transformation wird die Nachfrage nach entsprechenden Cyberschutz-Outsourcing-Lösungen in den kommenden Jahren nur noch steigen, denn der Aufbau und das kontinuierliche Monitoring eigener Cyberschutz- und IT-Netzwerken für Mehrzahl Unternehmen einfach viel zu teuer wäre. Geschweige denn, dass man nicht über das notwendige Top-Cyberschutz-Knowhow verfügt. ZScaler ist dagegen schon sein mehr als 20 Jahren im IT-Cyberschutzbereich aktiv und verfügt über immense Erfahrung, wobei das Knowhow kontinuierlich verbessert wird.

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Schließlich ist es heute die Aktie von Tenable (TENB). Das Unternehmen spezialisiert sich auf IT-Schwachstellenmanagement und -analyse. Ihre Plattform und Algorithmen identifizieren mögliche Angriffspunkte in der IT-Infrastruktur, die bspw. in den nächsten Monaten besonders gefährdet wären. Auf diese Weise bekommen die Kunden einen wichtigen Einblick in die IT-Sicherheit ihres Netzwerkt und können priorisirte Entscheidungen bzgl. der Sicherheitslage treffen. Die Nessus-Software des Unternehmens war vor über einem Jahrzehnt ein bahnbrechendes Produkt, das eine Echtzeit-Schwachstellenanalyse ermöglichte. Für Marketingzwecke bietet das Unternehmen heute mit Nessus Essentials, eine kostenlose Lösung, und erst dann mit Nessus Professional, ein kostenpflichtiges Lizenzaboprodukt, an. Die kostenlose Version ist keine ganzheitliche Sicherheitslösung. Es kann jedoch verwendet werden, um ein Netzwerk nach Schwachstellen zu durchsuchen und ist auch programmierbar, was dem Nutzer die Vorteile der Software live demonstriert. Um das System aber letztendlich zu schützen wird der Kunde jedoch eine kostenpflichtige Version brauchen. Wenn also die kostenlose Version überzeugt, ist der Upgrade auf eine kostenpflichtige Version nur noch eine Frage der Zeit. Damit scheint das Unternehmen das zukunftsträchtige Fundament weiter auszubauen, was dem Konzern zukünftig in die Profitzone verhelfen dürfte.

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Abschließend ist es anzumerken, dass der Cybersecurity-Trend auch über Aktien wie Varonis (VRNS), Telos (TLS), Mandiant (MNDT), CyberArc (CYBR), etc. gespielt werden könnte. Was uns angeht so favorisieren wir zu diesem Zeitpunkt die Marktleader wie die Aktie von Palo Alto und Fortinet.

Viel Erfolg und bleiben Sie Profitabel!