Teslas-Robotaxis: Die Revolution des Nahverkehrs - Chance oder Bedrohung für Uber und Lyft?

16.10.2024
um 17:06 Uhr

Liebe Leser,

in einer Welt, die sich rasant in Richtung autonomes Fahren bewegt, hat Tesla-CEO Elon Musk kürzlich einen Blick in die Zukunft des Personennahverkehrs gewährt. Mit der Vorstellung des lang erwarteten Robotaxis, genannt Cybercab, setzt Tesla neue Maßstäbe in der Automobilindustrie und fordert etablierte Ride-Hailing-Dienste wie Uber und Lyft heraus. Dabei verspricht diese Entwicklung nicht nur eine Revolution im Bereich der urbanen Mobilität, sondern wirft auch Fragen nach den zukünftigen Gewinnern und Verlierern in diesem sich schnell wandelnden Markt auf. Die Analysten sehen dabei in Robotaxis eine enorme Wachstumschance. Deutsche Bank schätzt bspw., dass Teslas Positionierung im Robotaxi-Trend dem Konzern bis 2030 zusätzliche 4 Mrd. USD Umsatz und 1 Mrd. USD Gewinn vor Steuern einbringen könnte. RBC prognostiziert sogar eine globale Umsatzchance von 1,7 Mrd. USD bis 2040. Diese Zahlen verdeutlichen das immense Potenzial, das im Markt für autonome Fahrdienste gesehen wird und genau aus diesem Grund werden wir im aktuellen Trendupdate das Thema rund um Selbstfahrende Autos etwas genauer beleuchten.

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Der Trend zur autonomen Mobilität: Die Vision von Tesla

Elon Musk, bekannt für seine innovativen und oft disruptiven Ideen, präsentierte auf einer Veranstaltung in den Warner Bros. Studios in Burbank, Kalifornien, zwei neue Fahrzeugkonzepte: das Cybercab und den Robovan. Das Cybercab, ein mandelförmiges Zweisitzer-Fahrzeug ohne Lenkrad oder Pedale, ist speziell als Robotaxi konzipiert. Mit einem anvisierten Preis von unter 30.000 US-Dollar könnte es nicht nur für Flottenbesitzer, sondern auch für Privatpersonen erschwinglich sein. Teslas Robovan ist ein neu vorgestelltes autonomes Fahrzeug, das Platz für bis zu 20 Personen bietet und ein futuristisches Design mit Glasschiebetüren aufweist. Dabei kann der Robovan sowohl Personen als auch Güter transportieren und kann im Großen und Ganzen auch für verschiedene andere Einsatzzwecke wie Schulbusse oder mobile Imbisswagen konfiguriert werden. Die Technologie basiert auf ähnlichen KI- und Kamerasystemen wie andere Tesla-Modelle und könnte induktives Laden unterstützen. Ziel ist es, die Kosten für den Personentransport auf etwa 5-10 Cent pro Meile zu senken und das Fahrzeug als Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr einzusetzen.

Technologische Herausforderungen, Marktpotenzial und Investorenperspektive

Trotz der beeindruckenden Präsentation bleiben einige Fragen offen. Tesla plant, eine vollautonome Version seiner "Full Self-Driving"-Software, die derzeit noch Fahrerüberwachung erfordert, im nächsten Jahr in Texas und Kalifornien einzuführen. Die Produktion des Cybercabs soll vor 2027 beginnen, wobei Musk selbst einräumte, dass er bei Zeitrahmen oft optimistisch sei. Dabei hängt die Realisierung dieser Pläne sehr stark von technologischen Fortschritten, Sicherheitsaspekten und regulatorischen Genehmigungen ab. Musk sieht in der Entwicklung von Robotaxis und künstlicher Intelligenz die Zukunft von Tesla, was im Großen und Ganzen die logische Weiterentwicklung des Unternehmens Richtung eines globalen Ökosystemanbieters gewesen wäre.

Die Ambitionierten Wachstumspläne

Tesla verfügt mittlerweile über zahlreiche innovative Hardware-Produkte, in die nach und nach immer mehr KI-Funktionen hinzugefügt werden. Und so ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis Tesla eine globale Online-Plattform startet, die nicht nur alle Hardware-Produkte, wie Autos, Humanoide Roboter etc. in ein einheitliches Ökosystem zusammenfasst, sondern auch ganz neue, noch nie da gewesene, Services anbietet. Genau dies könnte dann dem Konzern neue Wachstumschancen eröffnen. Elon Musk geht so weit zu behaupten, dass diese Technologien den Marktwert des Unternehmens auf bis zu 30 Bln. USD steigern könnten – fast das 40-fache des aktuellen Wertes. Und genau diese ambitionierte Vision unterstreicht Teslas Fokus auf die Entwicklung autonomer Fahrzeuge und die damit verbundenen Technologien, was auch dazu führen könnte, dass man damit auch bereits etablierte Unternehmen wie Uber und Lyft langfristig aushebeln wird.

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Uber und Lyft: Etablierte Player unter Druck?

Uber und Lyft, die etablierten Größen im Ride-Hailing-Markt, sehen sich durch Teslas Ankündigungen potenziell bedroht. Beide Unternehmen haben in den letzten Jahren ihre Dienste kontinuierlich ausgebaut und optimiert, um ihre Marktposition zu festigen. Die Ankündigung von Tesla, in den Markt einzusteigen, könnte jedoch ihre langfristigen Wachstumsstrategien in Frage stellen. Vorerst reagierten aber beide Aktien sehr positiv auf Teslas Präsentation und schnellten in die Höhe. Grund dafür war lediglich die Tatsache, dass die Markteinführung des Teslas Cybercabs erst für 2026 oder sogar 2027 geplant ist. Und so gibt diese Zeitspanne den etablierten Unternehmen die Möglichkeit, ihre Plattformen weiterzuentwickeln und sich auf den verstärkten Wettbewerb via verschiedene Partnerschaften vorzubereiten. Für Uber und Lyft bedeutet also die verzögerte Markteinführung von Tesla, dass sie in den nächsten zwei Jahren ihren Markt weitgehend für sich alleine haben werden.

Uber und Lyft – Plattformausbau wird immer wichtiger

Für das Überleben beider Unternehmen wird es aber in den kommenden Jahren entscheidend sein, ihre Strategien an die sich verändernde Marktlandschaft anzupassen. Dies könnte die Entwicklung eigener autonomer Fahrzeugtechnologien, Partnerschaften mit Automobilherstellern oder die Diversifizierung ihrer Dienstleistungen umfassen. Und die nächsten Jahre werden zeigen, wie gut sie sich gegen neue Wettbewerber wie Tesla positionieren können. Denn hätte Tesla bspw. schneller als erwartet eine überlegene Lösung mit fortschrittlicher selbstfahrender Technologie auf den Markt gebracht, so hätten auch die etablierten Fahrdienste möglicherweise erhebliche Marktanteile einbüßen müssen.

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Waymo und GM Cruise – weitere Player im autonomen Fahrzeugmarkt

Es ist auch wichtig zu erwähnen, dass es neben Tesla auch weitere wichtige Player im Bereich autonomer Fahrzeuge gibt. Waymo, eine Tochtergesellschaft von Alphabet, und Cruise, das zu General Motors gehört, haben bereits bedeutende Fortschritte in diesem Bereich gemacht. Waymo betreibt bereits Flotten in begrenzten Gebieten in San Francisco, Los Angeles, Phoenix und Austin, Texas. Dabei haben die Fahrzeuge von Waymo und GM Cruise eine sog. Level-4-Automation, die in bestimmten Gebieten völlig autonom fahren können, ohne dass ein Fahrer erforderlich ist oder eingreifen muss. Beide Unternehmen übernehmen dabei die volle Haftung für Unfälle, was im Sinne der regulatorischen Zulassung ein Pluspunkt sein könnte. Waymo gilt dabei in der praktischen Anwendung als fortschrittlicher. Tesla hingegen bietet trotz des Namens "Full Self-Driving" (FSD) nur eine Level-2-Automation an. Das System erfordert ständige Aufmerksamkeit des Fahrers, der jederzeit bereit sein muss, die Kontrolle zu übernehmen.

Uber – Auf dem weg zur Marktdominanz?

Und an dieser Stelle ist es positiv hervorzuheben, dass UBER mittlerweile eine sehr aggressive Kooperationsstrategie angestoßen hat, wobei der Konzern wie Partnerschaften versucht, Teslas Konkurrenten im Trend rund um das autonome Fahren schon frühzeitig an seine Plattform zu bieden und ggf. zukünftig entsprechende Services anzubieten. Dabei kooperiert UBER im Bereich autonomes Fahren sowohl mit GM Cruise als auch mit Waymo, jedoch nicht mit Tesla. Die Partnerschaft mit Waymo, startete bereits im Oktober 2023 in Phoenix, Arizona, wo Uber-Kunden Fahrten mit Waymo-Robotaxis buchen können. Eine ähnliche Kooperation mit GM Cruise wurde angekündigt und soll im nächsten Jahr beginnen, wobei Cruise-Robotaxis über die Uber-App für qualifizierte Fahrten verfügbar sein werden. Diese Partnerschaften unterstreichen dabei Ubers Strategie, nach der Aufgabe eigener Entwicklungen im Bereich selbstfahrender Autos im Jahr 2020, nun mit führenden Anbietern zusammenzuarbeiten, um autonome Fahrzeuge auf seiner Plattform anzubieten. Und genau so dürfte auch die Konzernzukunft aussehen. Im Wesentlichen muss UBER seine Markt-Dominanz in den nächsten Jahren mit Partnerschaffen weiter stark festigen, was dem Geschäftsmodell einen Burggraben-Charakter verpassen wird und Teslas in der Zukunft dazu verleiht, ebenfalls mit Uber zusammenzuarbeiten. Und die Chancen dafür stehen gut.

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Auswirkungen auf die Automobilindustrie

Die Entwicklung von Robotaxis und autonomen Fahrzeugen wird auch weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Automobilindustrie haben wird. Traditionelle Autohersteller sehen sich mittlerweile gezwungen, in neue Technologien zu investieren und ihre Geschäftsmodelle zu überdenken, um nicht ausgehebelt zu werden. Die Künstliche Intelligenz spielt dabei eine zentrale Rolle in dieser Trendentwicklung. Die Fähigkeit von KI-Systemen, komplexe Verkehrssituationen in Echtzeit zu analysieren und darauf zu reagieren, ist ja entscheidend für die Sicherheit und Effizienz von Robotaxis. Daher ist es zu erwarten, dass auch führende Auto Hersteller in der Zukunft immer mehr Geld in die Entwicklung von KI-investieren werden, was auch dem KI-Trend zusätzliche Wachstumsimpulse verschaffen dürfte.

Fazit

Abschließend ist es wichtig festzuhalten, dass die Entwicklung von Robotaxis und autonomen Fahrzeugen verspricht, den Personennahverkehr grundlegend zu verändern. Teslas ambitionierte Pläne haben die Aufmerksamkeit der Branche auf sich gezogen und dürften den Wettbewerb in diesem Bereich intensivieren. Während etablierte Unternehmen wie Uber und Lyft vorerst aufatmen können, müssen sie sich auf eine Zukunft vorbereiten, in der autonome Fahrzeuge die Norm sein werden. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um zu sehen, welche Unternehmen sich in diesem sich schnell entwickelnden Markt durchsetzen können. Technologische Fortschritte, regulatorische Entscheidungen und die öffentliche Akzeptanz werden dabei eine wichtige Rolle spielen. Eines ist jedoch sicher: Die Art und Weise, wie wir uns in Städten fortbewegen, steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Für Investoren und Verbraucher gleichermaßen bietet diese Entwicklung sowohl Chancen als auch Risiken. Es wird spannend sein zu beobachten, wie sich der Markt für autonome Mobilität entwickelt und welche Unternehmen letztendlich als Gewinner aus dieser Revolution hervorgehen werden.