Liebe Leser,
viele von Ihnen haben ganz bestimmt die Redewendung gehört, dass die Schuljahre angeblich die beste Zeit des Lebens sein sollen. Nun, was mich angeht, habe ich es noch nie so empfunden und habe mich auch noch nie danach gesehnt, wieder in die Schule zurückzukehren. Bis zu diesem Augenblick!
In Japan, wo die Gesellschaft neuen Technologien und innovativen Ideen traditionsgemäß ganz offen begegnet, wurde die erste Virtual-Reality-Schule präsentiert. Dabei handelt es sich um eine ganz gewöhnliche Einrichtung, in der allerdings der ganze Lernprozess in einer virtuellen Umgebung stattfindet. Stellen Sie es sich einfach vor, wie ein langweiliger Chemie- oder Physikunterricht plötzlich in einem vollausgestatteten Hightech-Labor stattfindet, wo man nun wirklich alle möglichen Experimente ohne jegliche Gefahr durchführen könnte.
Das Potenzial dieser Idee dürfte enorm sein und zwar nicht nur deswegen, weil es einfach klasse ist und motivationssteigernd auf die Schüler wirkt, sondern weil es sich hierbei um einen Multimilliardenmarkt handelt, von dem aktuell noch niemand etwas ahnt. Sollte diese Idee gesellschaftliche und politische Akzeptanz erfahren und sich, wenn auch nur in wenigen Ländern der Welt, verbreiten, so wird dies rasch eine explosive Wirkung auf die Umsätze aller VR-Hardware-Hersteller und ihre Zulieferer haben. Aktuell sind dies solche Unternehmen wie Facebook, Sony, HTC und Samsung. Und bei den Zulieferern kommt man in den nächsten Jahren nicht um Grafikchipspezialisten wie Nvidia und AMD herum. All diese Unternehmen, die schon heute zu den VR-Profiteuren gehören, werden plötzlich mit einer kontinuierlich wachsenden Nachfrage konfrontiert werden, was sich letztendlich in ihrer steigenden Profitabilität und den explodierenden Aktienkursen widerspiegeln dürfte.
Natürlich gibt es in diesem Zusammenhang auch große Bedenken und ich kann schon förmlich den Aufschrei von Skeptikern hören, die darauf bestehen, dass die Schule schon immer ein Platz für soziales Miteinander ist, wo sich die Kinder außer zur Aneignung vom Wissen auch auf der sozialen Ebene begegnen und lernen, miteinander umzugehen und Konflikte auszutragen. Alles richtig, nur die globale Tendenz zeigt, dass unsere moderne Gesellschaft das soziale Miteinander eben immer stärker in die sozialen Netzwerke verlagert und diese Tendenz nimmt weiter zu! In dieser Hinsicht könnte die VR-Technologie die ersehnte Rettung sein, die die Menschen, die ihr Leben immer stärker ins Internet verlagern, wieder zusammenführt, wenn auch nur in der virtuellen Realität.
Abschließen lässt sich zusammenfassen, dass die VR-Technologie auf keinen Fall die Grundprinzipien der Schulbildung angreift, aber das Potenzial hat, das Interesse und Engagement der Schuler zu wecken. Sollten sich diese Thesen auf der praktischen Ebene bewahrheiten, so dürfte die erste erfolgreiche Schule der Welt eine katalysierende Wirkung haben und zur Entstehung eines ganz neuen und dynamisch wachsenden Multimilliardenmarktes führen, wobei sich die Top-Profiteure dieser neuen Trendrichtung ganz sicher im Pool der VR-Hardware-Produzenten und unter den entsprechenden VR-Content-Anbietern finden werden.