BERLIN (dpa-AFX) - Die FDP stellt sich gegen eine sogenannte Übergewinnsteuer auf kriegsbedingte Gewinne der Mineralölindustrie, wie sie von Teilen ihrer Koalitionspartner SPD und Grüne ins Gespräch gebracht wurde. "Was gut klingt, ist in Wahrheit ein denkbar schlechtes Instrument", sagte FDP-Fraktionschef Christian Dürr der "Bild"-Zeitung (Dienstag).
"Eine Übergewinnsteuer wäre eine Aufforderung an innovative Unternehmen wie Biontech
Er sei "überrascht, dass jetzt auch die Union so etwas fordert", sagte Dürr. Der für Wirtschaft zuständige Unionsfraktionsvize Jens Spahn (CDU) hatte in der "Bild am Sonntag" mit Blick auf die vorübergehend gesenkte Mineralölsteuer erklärt: "Wenn die Öl-Multis das in die eigene Tasche stecken, muss man diese ungerechtfertigten Extra-Gewinne wie in Großbritannien mit einer Steuer abschöpfen."
Auch die Bundesländer halten ein stärkeres staatliches Vorgehen gegen Energiekonzerne wegen hoher Gewinne infolge des russischen Kriegs gegen die Ukraine für nötig. Die Regierungschefs baten Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei ihrem jüngsten Treffen am Donnerstag um "regulatorische Maßnahmen", um die weitere Spekulation mit Öl, Gas oder Strom zu unterbinden. Das SPD-geführte Bremen hat dazu eine Bundesratsinitiative angekündigt. Auch Grünen-Chefin Ricard Lang hatte sich für eine solche Steuer ausgesprochen./and/DP/zb