FRANKFURT (dpa-AFX) - Für die Aktien von TAG Immobilien
Börsianer zeigten sich in ersten Reaktionen erfreut von einigen Details, während die Zahlen an sich erwartungsgemäß solide ausgefallen seien. Positiv überrascht hätten die Immobilien-Bewertungsgewinne, aber auch das verbesserte Mietwachstum und die damit einhergehend gesunkene Leerstandsquote. Das Nettovermögen auf Basis eines langfristig orientierten Geschäftsmodells (EPRA NTA) sei mehr als doppelt so hoch wie der Aktienkurs, merkte ein Börsianer an. TAG bezifferte die "Net Tangible Assets" nach der im Juli vollzogenen Kapitalerhöhung auf 22,11 Euro.
"Operativ setzt sich die positive Dynamik beim Leerstandsabbau im deutschen Portfolio fort", urteilte Kai Klose von der Berenberg Bank. Er bewertete daher das Ergebnis unter dem Strich als etwas höher als erwartet, was mit niedrigeren Betriebs- und Finanzierungskosten in Zusammenhang stehe. "Da die Nachfrage nach den Wohnungen von TAG steigt, glauben wir, dass sich der Portfoliowert des Unternehmens weiter solide entwickeln sollte."
Nach Einschätzung des Stifel-Research-Experten Tom Carstairs spricht das Halbjahr dafür, dass der Immobilienkonzern auf einem guten Weg ist, um die bestätigten diesjährigen Jahresziele zu erfüllen. Mit einem FFO 1 von gut 96 Millionen Euro liegt das Unternehmen zum Halbjahr auf halber Strecke zum Zielbereich von 188 bis 192 Millionen Euro. Der Experte selbst liegt mit seiner eigenen Schätzungen knapp über dem oberen Ende der Spanne.
Einen starken Fokus legten Experten auch auf aktuellen Entwicklungen in Polen, wo TAG sein Geschäft mit der Übernahme der Immobiliengesellschaft Robyg gestärkt hat. Laut dem Berenberg-Experten Klose dürfte TAG zeitnah noch einige Quartale kleinere deutsche Portfolio-Teile veräußern und den Fokus seiner Investitionen stärker auf Polen legen - mit Wohnungen, die entweder vermietet oder verkauft werden sollen.
TAG Immobilien teilte mit, dass dort aber zunächst zum Verkauf bestimmte Wohnungsprojekte vorgezogen werden sollen, um Mittelzuflüsse aus deren Vorverkauf zu generieren und den Kapitalbedarf zu senken. Analyst Sander Bunck sah in dem dadurch für die nächsten zwei Jahre sinkenden Nettofinanzierungsbedarf einen weiteren positiven Aspekt./tih/mne/mis