HAMBURG (dpa-AFX) - TAG Immobilien
An der Börse kamen die Zahlen und die Prognosen gut an. Die im MDax
Für 2025 peilen die Hamburger nun einen operativen Gewinn (FFO1) von 174 Millionen bis 179 Millionen Euro an. Zuvor hatte TAG hier 172 Millionen bis 176 Millionen Euro im Plan. 2026 will der Immobilienkonzern das operative Ergebnis dann auf 187 Millionen bis 197 Millionen Euro steigern. Zudem soll die Dividende aufgrund der geplanten Erhöhung der Ausschüttungsquote für 2026 um etwa 30 Prozent steigen.
In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres legte der operative Gewinn trotz der Immobilienverkäufe in Deutschland im Jahresvergleich um rund vier Prozent auf 135,8 Millionen Euro zu, wie das Unternehmen weiter mitteilte. Zum Anstieg trugen vor allem die höheren Mieteinnahmen in Deutschland bei. Insgesamt stiegen die Nettomieteinnahmen um 3,3 Prozent auf gut 277 Millionen Euro. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 306 Millionen Euro, nach 30,2 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der starke Anstieg zum Vorjahr sei vor allem auf die Bewertungsverluste des deutschen Immobilienportfolios im Vorjahreszeitraum zuru?ckzufu?hren, denen im laufenden Jahr Gewinne gegenu?berstehen.
Im August hatte TAG den Kauf von rund 5.300 Neubauwohnungen in den sechs größten Städten Polens für umgerechnet rund 565 Millionen Euro angekündigt. TAG verfügt den Angaben zufolge nach dem Abschluss des Deals in Polen über einen Bestand von etwa 8.700 Mietwohnungen. Der Wert der Immobilien im Nachbarland soll dann von 1,46 Milliarden Euro Ende Juni auf etwa zwei Milliarden Euro steigen. Der Vollzug der Transaktion erwartet das Unternehmen aufgrund der noch fehlenden Zustimmung der polnischen Kartellbehörde nun spätestens Anfang des zweiten Quartals 2026. Zuvor war das Management davon ausgegangen, den Kauf im vierten Quartal abzuschließen.
Die Kaltmieten für neue Wohnungen in großen Städten wie Warschau, Breslau und Danzig betrage zwischen 15 und 20 Euro pro Quadratmeter, hatte Co-Unternehmenschef Martin Thiel der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX erst jüngst die Attraktivität des polnischen Markts für Wohnimmobilien erklärt. Zudem sei der polnische Wohnungsmarkt ähnlich wie in England nicht reguliert. Die Mieten könnten deshalb stärker steigen als in Deutschland, wo in vielen Städten eine Mietpreisbremse gelte.
TAG war mit dem Kauf des Projektentwicklers Vantage Development Ende 2019 in den polnischen Markt eingestiegen und hatte das Geschäft 2022 mit dem Kauf des Wohnungsentwicklers Robyg ausgebaut. Robyg ist für den Kauf von Grundstücken, den Bau und die Veräußerung von Wohneinheiten zuständig. Einige Verkaufsprojekte werden zudem in Gemeinschaftsunternehmen mit dem Finanzinvestors Centerbridge abgewickelt.
Der Hamburger Konzern konzentriert sich in Deutschland mit seinen zuletzt knapp 83.000 Immobilien auf sogenannte B- und C-Standorte, die damit in den weiteren Einzugsgebieten der Metropolen und in mittelgroßen Städten liegen. Der größte Teil der Wohnimmobilien befindet sich in Ostdeutschland in Städten wie Gera, Leipzig, Chemnitz, Erfurt sowie im Umfeld von Berlin./mne/tav/stk