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Bit Capital GmbH: Was kommt nach dem Crypto-Crash?
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Emittent / Herausgeber: Bit Capital GmbH / Schlagwort(e):
Marktbericht/Stellungnahme
Bit Capital GmbH: Was kommt nach dem Crypto-Crash?
15.09.2022 / 07:55 CET/CEST
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Was kommt nach dem Crypto-Crash?
Es ist bald ein Jahr vergangen, als am 9. November 2021 der Kurs eines
Bitcoins auf über 68.000 USD stieg und damit den vorläufig höchsten Wert
seit seiner Auflage im Jahr 2008 erreichte. Von Rekordpreisen sind
Crypto-Assets derzeit weit entfernt: Im September 2022 fiel der Kurs eines
Bitcoins erneut unter die 20.000-USD-Marke.
Um die Hintergründe für die Kurskorrekturen zu beleuchten und einen Ausblick
auf die zukünftige Entwicklung von Crypto-Assets zu wagen, müssen eine Reihe
verschiedener Aspekte berücksichtigt werden. Die Rallye der vergangenen
Jahre wurde durch mehrere Faktoren begünstigt. So begann die US-Notenbank
FED mit dem Ausbruch der COVID-Pandemie Zinsen zu senken und Hilfsprogramme
zur Stabilisierung der Wirtschaft einzuleiten. Die zusätzliche Liquidität
floss in Aktienmärkte - aber auch zu einem wesentlichen Teil in
Crypto-Assets und befeuerte die Kursentwicklung.
Die teilweise fantastischen Kurssprünge vieler Crypto-Assets wurden zudem
durch eigene Narrative genährt. Die Sorge vor einer möglichen steigenden
Inflation förderte die Akzeptanz des Bitcoins bei institutionellen
Investoren. Der Kurs von Ethereum wurde durch den sogenannten DeFi-Sommer
angetrieben. Während der Sommermonate 2020 kam eine Vielzahl innovativer
Anwendungsfälle auf der Ethereum-Blockchain auf den Markt und sorgte für
rasch steigende Transaktionszahlen und Umsätze. Dabei wurden auch die
Limitationen der bestehenden Infrastruktur aufgedeckt, sodass nach
Skalierungsmöglichkeiten Ausschau gehalten wurde. Alternativen wie die
Solana-Blockchain, die eine größere Skalierbarkeit versprachen und damit den
Massenmarkt erschließen wollten, verzeichneten enorme Kapitalzuflüsse. Aber
auch diverse Memecoins wie DogeCoin stiegen in unerwartete Höhen aufgrund
gestiegener Medienpräsenz.
Risk-Off-Markt löst Druckwelle aus
Ende letzten Jahres setzte sich die Erkenntnis fest, dass die Inflation
länger anhalten und eine restriktivere Geldpolitik nach sich ziehen würde.
Die FED musste mit höheren Zinsen und einer Verringerung von Liquidität
reagieren. Dies hatte eine negative Resonanz auf alle Märkte. Verunsicherte
Marktteilnehmer begannen über sämtliche Anlageklassen hinweg risikobehaftete
Assets zu verkaufen und das Kapital in vermeintlich sichere Anlageklassen
umzuschichten.
Da Crypto sich gegenwärtig noch immer in einem frühen Entwicklungsstadium
befindet, wurde diese Anlageklasse im Risk-Off-Markt überproportional
abgestraft. Initial ausgelöst durch das makroökonomische Umfeld traten
verlustreiche Korrekturen ein, die durch Ereignisse wie den beinahe
Totalverlust von TerraUSD und LUNA nochmals verstärkt wurden. Innerhalb nur
weniger Tage büßten so die Top-30-Crypto-Assets mehr als 50 Prozent ihrer
Marktkapitalisierung ein. Diese dramatischen Korrekturen lösten zusätzlichen
Verkaufsdruck durch kaskadenartige Liquidationen von fremdfinanzierten
Positionen. Dieser Druck traf Crypto-Finanzdienstleister mit zentralisierten
oder intransparenten Geschäftsmodellen am härtesten. Unternehmen wie Three
Arrows Capital oder Celsius gerieten in die Insolvenz und
Finanzdienstleister wie Genesis und Galaxy Digital mussten ihr
Risikomanagement anpassen.
Inzwischen hat die Liquidationskaskade hat ein Ende gefunden. Der Markt hat
zudem sehr viel Negativität eingepreist. Aktuell kann daher davon
ausgegangen werden, dass die Talsohle für Crypto-Assets überschritten sein
sollte. Die Volatilität dagegen wird, angetrieben durch externe Faktoren wie
zum Beispiel die Inflation, bleiben. Auch das Szenario einer globalen
Rezession ist nicht auszuschließen. Derartige Stresssignale hätten
zwangsweise auch negative Auswirkungen für Crypto-Assets.
Interne Faktoren sprechen für positive Entwicklung des Marktes
Demgegenüber stehen jedoch interne Faktoren, die ein positiveres Bild für
Crypto-Assets zeichnen. Die DeFi-Infrastruktur hat den Stresstest der
Deleveraging-Phase bestanden. Während Akteure mit zentralisierten Modellen
wie Celsius untergegangen sind, konnten DeFi-Protokolle wie Maker, Aave oder
Uniswap die schwierige Situation souverän meistern.
Langfristig positive Effekte für den gesamten Markt lassen Bestrebungen zur
Regulierung des Marktes durch die EU erkennen. MiCA und die "Transfer of
Funds"-Regulierung versprechen mehr Stabilität sowie einen klareren
Rechtsrahmen, der Anleger schützen wird und sämtlichen Marktteilnehmern eine
bessere Positionierung erleichtern dürfte. Im Vergleich mit den USA geht die
EU damit einen mutigen Weg, der deutlich mehr Innovationen in Europa
erwarten lässt.
Crypto befindet sich noch immer an einem Punkt, der vergleichbar mit der
Frühphase des Internets ist. Mit der fortschreitenden Entwicklung ist weiter
von einem schnellen Wachstum des Marktes auszugehen. Anbieter wie Coinbase
erweitern dabei ihre Produktpalette stetig und verwandeln sich von
Handelsplätzen zu Infrastrukturanbietern. Das Leistungsangebot reicht neben
den üblichen Brokerdienstleistungen von Stakingangeboten bis zur Coinbase
Cloud, die es Unternehmen ermöglicht, Crypto als Zahlungsmittel zu
akzeptieren. Für Investoren von Coinbase wird es mithin unerheblich, welches
Crypto-Asset sich durchsetzt, da sie von den steigenden Umsätzen des
Unternehmens profitieren können.
Jeder Crash eröffnet auch Chancen
Auch wenn auf kurze Sicht keine eindeutige Prognose zur Entwicklung des
Marktes getroffen werden kann und externe makroökonomische Faktoren ein
Risikofaktor bleiben, hat sich an der langfristigen These nichts geändert.
Crypto-Netzwerke werden mit ihrer breiten Anwendbarkeit einen signifikanten
Einfluss auf zahlreiche Wertschöpfungsketten ausüben, wodurch sich für
Investoren außerordentlich attraktive Renditepotenziale ergeben können. Die
aktuellen Bewertungsniveaus nach dem letzten Bereinigungszyklus bieten
langfristig denkenden Investoren einen vielversprechenden Einstiegspunkt.
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