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Arznei-Hersteller: Engpassgesetz hilft nur in Teilbereichen

02.05.2023
um 12:55 Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller hält das geplante Gesetz gegen Lieferengpässe bei patentfreien Medikamenten nur in Teilbereichen für hilfreich. "Wir sind froh, dass die Politik die Thematik überhaupt aufgegriffen hat", sagte Hauptgeschäftsführer Hubertus Cranz dem ZDF-"Morgenmagazin" am Dienstag. Damit könne man das Problem der Verfügbarkeit von Kinderarzneimitteln lösen. Generell werde das Gesetz aber "nicht helfen, die Situation in Deutschland zu verbessern".

Das Gesetz sieht unter anderem gelockerte Preisregeln für Kinderarzneimittel und eine Lagerhaltung von mindestens drei Monaten für bestimmte Medikamente auf Vorrat vor. Außerdem soll es vereinfachte Arzneimittel-Austauschregeln unter Apotheken für wirkstoffgleiche Arzneimittel ermöglichen.

Die Ursache für den Arzneimittelmangel bestehe einerseits in einer Infektionslage, die "so nicht erwartet werden konnte", mit einer dementsprechend hohen Nachfrage an Medikamenten, erklärte Cranz. Andererseits sei dies aber auch ein strukturelles Problem: ein über die Jahre hinweg kaputt gesparter Markt, der das Preisniveau bei patentfreien Arzneimitteln so gedrückt habe, dass eine Reihe von Herstellern den Markt verlassen habe.

"Wir haben nun mal die Situation, dass durch die gestiegenen Kosten natürlich auch für die Arzneimittelhersteller die Situation immer schwieriger geworden ist", ergänzte Cranz. Zudem gebe es eine Vielzahl von komplizierten Genehmigungsverfahren. Vor diesem Hintergrund fordert der Verband einen Inflationsausgleich im Arzneimittelbereich./lnt/DP/tih

GSK PLC

WKN A3DMB5 ISIN GB00BN7SWP63

Merck KGaA

WKN 659990 ISIN DE0006599905

Novartis AG

WKN 904278 ISIN CH0012005267

ROCHE HLDG AG GEN.

WKN 855167 ISIN CH0012032048

Sanofi S.A.

WKN 920657 ISIN FR0000120578