FRANKFURT (dpa-AFX) - Gescheiterte Gespräche über den Verkauf der Aktivitäten in Südostasien haben den Kurs von Delivery Hero
Der Kurs hielt sich am Donnerstag deutlich über der 20-Euro-Marke und damit fernab des Rekordtiefs von knapp unter 15 Euro, auf das zuletzt Meldungen über den stockenden Verkaufsprozess die Aktien gedrückt hatten.
Die Verhandlungen über einen Verkauf von Foodpanda seien abgebrochen worden, hatte der Essenslieferdienst am Mittwochabend mitgeteilt. Damit bewahrheiteten sich die jüngsten Spekulationen darüber, dass ein Deal in Südostasien wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen nicht zustande kommt.
Laut Händlern haben die jüngsten Unternehmensaussagen zum Verkaufsprozess noch durchaus optimistisch geklungen, auch wenn der Markt bereits mit einem Scheitern des Geschäfts gerechnet habe. Einem Börsianer zufolge könnte es den Kursrückgang aber etwas mildern, dass es zuletzt Aussagen gab, wonach der generierte Mittelzufluss ausreiche, um die Schulden des Unternehmens zurückzuzahlen.
Vor einer Woche hatte Finanzchef Emmanuel Thomassin der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX gesagt, er sehe keinen Zeitdruck beim Verkauf des Geschäfts. "Wir müssen Foodpanda nicht verkaufen, auch wenn das ein Vorteil für unsere Liquidität wäre". Damit reagierte der Manager auch auf Bedenken von Investoren, dass der Finanzmittelfluss von Delivery Hero nicht ausreichen könnte, Schulden aus eigener Kraft zu bedienen.
UBS-Analyst Jo Barnet-Lamb äußerte sich enttäuscht vom Ende der Gespräche. Er glaubt aber, dass das Vertrauen der Anleger in den Wert des Südostasien-Geschäfts jetzt höher ist als vor den Ergebnissen des vierten Quartals. Diese hatten die Anleger von Delivery Hero zuletzt ermutigt. Er äußerte sich zuversichtlich, dass das Unternehmen in naher Zukunft wahrscheinlich keinen Zugriff auf externes Kapital benötigen wird, um die Schuldenlast zu tragen./tih/ngu/jha/