GRÜNHEIDE (dpa-AFX) - In die Diskussion um die Erweiterungspläne von Tesla
Statt über 100 Hektar Waldrodung nur etwa die Hälfte
Wie aus der Mitteilung von Bürgermeister Arne Christiani hervorgeht, sollen unter anderem statt der über 100 Hektar, die ursprünglich zur Rodung für die Erweiterung des Geländes vorgesehen waren, knapp 50 Hektar Wald erhalten bleiben. Damit trage die Gemeindeverwaltung dem Wunsch der Bürger Rechnung, schrieb Christiani. Die Einwohner hatten sich vor drei Wochen in einem Bürgerentscheid gegen die Rodung von 100 Hektar Wald und damit die Erweiterung der Fläche von Tesla ausgesprochen.
Tesla konzentriert sich bei Bauflächen auf Logistik und Lager
Der E-Autobauer ermöglichte diese Änderung im Bebauungsplan, in dem das Unternehmen Flächenbedarfe zurückgestellt hat, wie es am Donnerstagabend mitteilte. Diese "abgespeckte Version des Bebauungsplans" schaffe die Möglichkeit des Ausbaus der gesamten öffentlichen Infrastruktur und trage damit unvermindert zur Verkehrsentlastung bei. "Dies wird ausschließlich dadurch erreicht, dass wir von Bauflächen zurücktreten", teilte Tesla mit.
Die Reduzierung sei möglich, weil sich Tesla auf die für eine klimaneutrale Logistik des Werks notwendigen Lager- und Logistikflächen sowie produktionsnahe Nebeneinrichtungen fokussiere, hieß es weiter. Service-Einrichtungen sowie mitarbeiterrelevante Einrichtungen würden mit der Priorisierung nicht mehr realisiert werden können. Dafür würden in der weiteren Entwicklung des Standortes Alternativen zu suchen sein.
Gemeinde will weiter Infrastrukturausbau
Trotz der Änderungen hält die Gemeinde weiter an den Plänen für den Ausbau des Werks fest. Der von den Einwohnern abgelehnte Bebauungsplan sei "dringend geboten, da ansonsten die notwendigen Verkehrsinfrastrukturprojekte in absehbarer Zeit nicht umgesetzt werden können", so Christiani. Dies wäre "mit erheblichen nachteiligen Folgen für unsere Gemeinde und die Umwelt verbunden".
Der E-Autobauer wollte nach bisherigen Plänen auf einer Fläche neben dem Werksgelände einen Güterbahnhof, Lagerhallen und eine Kita errichten. Tesla sieht einen erheblichen Vorteil für die Region, wenn dem ursprünglichen Plan für die Erweiterung zugestimmt würde. So würde etwa der Güterverkehr entlastet, wenn ein Werksbahnhof gebaut würde.
Bürgermeister: Brauchen Verkehrsinfrastruktur
Die bestehende Verkehrsinfrastruktur können dem absehbaren Verkehrsaufkommen nicht gerecht werden, machte der Grünheider Bürgermeister noch einmal deutlich. Ein werkseigener Güterbahnhof biete die notwendige Voraussetzung, dass wesentliche Verkehrsmengen über die Schiene abwickelt werden können und somit das Verkehrsaufkommen auf den Straßen in den Ortsteilen erheblich verringern werde.
Tesla will auf Wassermengen verzichten
Tesla will nach eigenen Angaben für seine Erweiterung nicht mehr Wasser brauchen. Das Unternehmen sei überdies bereit, auf Wassermengen der ersten Ausbaustufe zu verzichten - darüber werde mit dem zuständigen Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) verhandelt, hieß es. Der WSE versorgt 170 000 Menschen im Verbandsgebiet und beliefert auch Tesla durch einen Vertrag jährlich mit bis zu 1,8 Millionen Kubikmeter Wasser./na/DP/jha