KARLSRUHE/STUTTGART (dpa-AFX) - Der Prognose zufolge könnte der Karlsruher Energiekonzern EnBW
Folgen der Energiekrise
Die starken Steigerungen im Jahresvergleich führte EnBW bei der Veröffentlichung der Zahlen zum dritten Quartal vor allem auf das Segment "Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur" zurück, das Stamatelopoulos bislang verantwortet. Insbesondere bei der thermischen Stromerzeugung - also etwa aus Kohle und Gas - habe sich das Ergebnis positiv entwickelt, teilte EnBW im November mit. Eine Rolle spiele auch, dass das Vorjahr 2022 von der Energiekrise infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine geprägt war.
Finanzvorstand Thomas Kusterer betonte zuletzt immer wieder, dass der Konzern viel Geld in den Ausbau der erneuerbaren Energien, die Netz- und Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge sowie klimafreundliche Erzeugung investiere. Von durchschnittlich 4,5 Milliarden Euro pro Jahr ist die Rede. Mit rund 80 Prozent werde der größte Teil davon in Deutschland investiert.
Welche Strategie hat der neue Chef?
Thema bei der Pressekonferenz dürfte über die Zahlen hinaus sein, ob EnBW an dem im vergangenen Jahr angekündigten vorgezogenen Ausstieg aus der Kohle schon 2028 festhält. Und natürlich der plötzliche Wechsel auf dem Chefsessel des Konzerns mit rund 5,5 Millionen Kundinnen und Kunden sowie zuletzt mehr als 28 000 Mitarbeitenden.
Schell hatte das Unternehmen den Angaben nach im Streit mit dem Aufsichtsrat über den weiteren Kurs zum Ablauf des 8. März verlassen. Er hatte den Chefposten erst im November 2022, inmitten der Energiekrise, angetreten - mit einer Vertragslaufzeit von eigentlich drei Jahren. Der Aufsichtsratsvorsitzende Lutz Feldmann lobte in einer Mitteilung den Teamgeist und die Expertise des Nachfolgers. Stamatelopoulos habe den Umbau der Erzeugung in fast 15 Jahren bei der EnBW in verschiedenen Positionen "äußerst erfolgreich" vorangetrieben.
Die EnBW ist seit dem Jahr 2011 größtenteils im Besitz der öffentlichen Hand. Das Land Baden-Württemberg sowie der Zusammenschluss OEW von neun oberschwäbischen Landkreisen halten jeweils fast 47 Prozent an dem Konzern./kre/DP/zb