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SPD: Cyber-Angriff offenbart Putins Angst

03.05.2024
um 15:58 Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert sieht die politische Haltung seiner Partei als Grund für den mutmaßlich russischen Cyber-Angriff. "Putin greift die SPD an, weil wir in besonderer Weise die wehrhafte Demokratie in Deutschland verkörpern", sagte Kühnert am Freitag über den russischen Präsidenten Wladimir Putin. "Dass Putin die Sozialdemokratie angreift, das offenbart gleichermaßen seine Angst und unsere politische Stärke." Die SPD stehe unmissverständlich an der Seite der von Russland überfallenen Ukraine.

Zuvor war bekannt geworden, dass die Bundesregierung eine Einheit des russischen Militärgeheimdienstes für einen Cyber-Angriff auf die SPD Anfang vergangenen Jahres verantwortlich macht. Ziel waren damals laut SPD E-Mail-Konten der Parteizentrale. Möglich sei das durch eine zum Zeitpunkt des Angriffs noch unbekannte Sicherheitslücke beim Softwarekonzern Microsoft geworden, hieß es damals. "Es ist nicht auszuschließen, dass es zu einem Abfluss von Daten aus vereinzelten E-Mail-Postfächern kam."

Weitere Cyberangriffe richteten sich laut Innenministerium gegen deutsche Unternehmen aus den Bereichen Logistik, Rüstung, Luft- und Raumfahrt, IT-Dienstleistungen sowie gegen Stiftungen und Verbände. Die Bundesregierung macht dafür die Gruppe APT28 verantwortlich, die vom russischen Geheimdienst GRU gesteuert wird.

Kühnert betonte: "Unsere freiheitliche Demokratie wird nicht nur von außen angegriffen." Durch die Enthüllungen rund um prorussische und pro-chinesische Verstrickungen der AfD zeichne sich immer stärker ab, dass Attacken auch von innen versucht würden. "Es ist daher gut, wenn wir unsere Institutionen noch wachsamer gegen Cyber-Angriffe rüsten. Doch wir dürfen nicht übersehen, dass Putins größtes Trojanisches Pferd - die AfD - bereits im Herzen unserer Demokratie angekommen ist", warnte der SPD-Generalsekretär./tam/DP/stw

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