HAMBURG (dpa-AFX) - TAG Immobilien
Die auch von gestiegenen Zinsen ausgelöste Flaute des Immobilienmarktes hatte den Aktienkurs bis zum Frühjahr 2023 schwer belastet und auf ein Zwischentief vor 5,41 Euro gedrückt. Seither hat sich der Kurs mehr als verdoppelt. Die Hoffnung auf bald wieder sinkende Zinsen hatte der Aktie in den vergangenen Monaten tendenziell geholfen.
Im ersten Quartal legte der operative Gewinn aus dem Vermietungsgeschäft (FFO 1) von TAG um knapp fünf Prozent auf 44,6 Millionen Euro zu. Dazu haben vor allem die höheren Mieteinnahmen im Heimatland beigetragen, hieß es. Die Nettomieteinnahmen stiegen insgesamt um 2,5 Prozent auf 88,8 Millionen Euro. Für 2024 peilt der Immobilienkonzern weiterhin einen operativen Gewinn zwischen 170 und 174 Millionen Euro an.
TAG war mit dem Kauf des Projektentwicklers Vantage Development Ende 2019 in den polnischen Markt eingestiegen und baute das Geschäft 2022 mit dem Kauf des Wohnungsentwicklers Robyg aus. Zuletzt gründete der Immobilienkonzern außerdem mit einer Fondsgesellschaft des Finanzinvestors Centerbridge Partners ein Gemeinschaftsunternehmen, das für den Kauf von Grundstücken, den Bau und die Veräußerung von Wohneinheiten zuständig ist. In Polen plant TAG langfristig den Aufbau eines Mietwohnungsportfolios von etwa 20 000 Mietwohnungen.
In dem Nachbarland läuft der Immobilienmarkt aus Sicht von TAG sehr viel besser: In den ersten drei Monaten erzielte das Unternehmen dank stark gestiegener Verkaufspreise mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr mit dem Verkauf von Wohnungen in den großen Städten.
Insgesamt legte der Konzern-FFO II - der neben dem Vermietungsgeschäft auch die Verkaufsaktivitäten der Hamburger enthält - im ersten Quartal um gut ein Viertel auf 64,3 Millionen Euro zu.
In Deutschland wurden seit Anfang des Jahres Verträge zum Verkauf von insgesamt rund 780 Wohnungen beurkundet. Der komplette Verkaufspreis betrage 67,6 Millionen Euro, hieß es weiter. Die Verkäufe sollen im zweiten und dritten Quartal abgeschlossen werden.
Der Hamburger Konzern konzentriert sich mit seinem Portfolio von zuletzt rund 84 500 Immobilien in Deutschland auf sogenannte B- und C-Standorte, die in den weiteren Einzugsgebieten der Metropolen und in mittelgroßen Städten liegen. Der größte Teil der Wohnimmobilien befindet sich in Ostdeutschland in Städten wie Gera, Leipzig, Chemnitz, Erfurt sowie im Umfeld von Berlin./mne/mis/stk