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ROUNDUP: Stimmung in der Chemie-Industrie hellt sich auf

08.07.2024
um 12:49 Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutschlands Chemie-Industrie blickt wieder etwas zuversichtlicher in die Zukunft. Das erste Halbjahr sei besser als erwartet verlaufen, berichtet der Branchenverband VCI in Frankfurt. Damit halte man an den Prognosen für das Gesamtjahr unverändert fest. Danach soll der Umsatz 2024 um 1,5 Prozent und die Produktion um 3,5 Prozent steigen.

In den ersten sechs Monaten gingen die Erlöse vor allem wegen der um vier Prozent gesunkenen Erzeugerpreise um ein Prozent auf 112 Milliarden Euro zurück. Gleichzeitig stieg die Produktion dank wieder anziehender Bestellungen um drei Prozent. Vor allem die Grundstoffindustrie zog von einem sehr niedrigen Niveau wieder deutlich an, sei aber weit entfernt von alter Stärke. Viele Anlagen seien noch immer nicht so stark ausgelastet wie vor der Corona-Krise.

"Es gibt einen Silberstreif, aber von einem stabilen Aufwärtstrend kann keine Rede sein", erklärt VCI-Präsident Markus Steilemann. "Die leichten Anzeichen der Erholung sind kein Grund zum Jubeln. Wir erwarten zwar, dass sich die Auftragslage im Jahresverlauf verbessert. Die Signale leichter Entspannung dürfen aber den Blick auf die Standortprobleme nicht verstellen: Neben fehlenden Aufträgen bereiten uns die Energiepreise und die Bürokratie die größten Sorgen."

Mehr als 70 Prozent der Unternehmen sähen sich durch regulatorische Anforderungen stark behindert, 45 Prozent nannten die hohen Energiepreise als grundsätzliches Problem. In der Folge entschieden sich viele eher für Investitionen im Ausland, die um acht Prozent auf zwölf Milliarden geklettert seien. Gleichzeitig gingen die Inlandsinvestitionen um zwei Prozent auf 9,2 Milliarden Euro zurück.

Rund die Hälfte der Unternehmen erwartet der Verbandsumfrage zufolge im zweiten Halbjahr 2024 oder im kommenden Jahr eine Erholung des Geschäfts. Für fast 30 Prozent habe sie bereits begonnen und rund 20 Prozent rechneten erst 2026 oder später mit einer Erholung.

Seit dem Jahresbeginn stehen hingegen die Zeichen bei der Teilbranche Pharma wieder auf Wachstum. Die Produktion legte im ersten Halbjahr um 1,5 Prozent zu, wie der VCI berichtet. Die hohe Nachfrage habe für ein Umsatzwachstum von sechs Prozent gesorgt./ceb/DP/mis

BASF SE

WKN BASF11 ISIN DE000BASF111

Covestro AG

WKN 606214 ISIN DE0006062144

Evonik Industries AG

WKN EVNK01 ISIN DE000EVNK013

Lanxess AG

WKN 547040 ISIN DE0005470405

Wacker Chemie AG

WKN WCH888 ISIN DE000WCH8881