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Deutschland und Indien starten Plattform für erneuerbare Energie

16.09.2024
um 22:07 Uhr

DELHI/GANDHINAGAR (dpa-AFX) - Deutschland sieht Indien zunehmend als zentralen Kooperationspartner im Bereich der erneuerbaren Energie. Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze möchte deshalb den Zugang deutscher Unternehmen auf den Markt des bevölkerungsreichsten Landes erleichtern. Zusammen mit dem indischen Minister für neue und erneuerbare Energie, Pralhad Joshi, brachte die SPD-Politikerin in der Hauptstadt des westindischen Bundesstaats Gujarat, Gandhinagar, eine Plattform offiziell auf den Weg, die Unternehmen aus beiden Ländern schneller zusammenbringen soll. "Das ist ein Markt, der sich entwickelt und auf jeden Fall größer werden wird", sagte Schulze über Indien.

In Gandhinagar nahm sie als Vertreterin des Gastlands Deutschland an der Erneuerbare-Energien-Konferenz und Fachmesse Re-Invest teil, mit der die indische Regierung unter anderem mehr Investoren aus dem In- und Ausland anwerben will. Die dreitägige Messe wurde von Ministerpräsident Narendra Modi eröffnet.

Komplizierter Marktzugang

Der indische Markt gilt jedoch aus der Sicht deutscher Unternehmen als kompliziert. Bei 42 Ministerien, den föderalen Strukturen und nachgeordneten Behörden, sei es für Unternehmen schwierig einen Ansprechpartner zu finden, sagte Schulze. "Deswegen wollen wir diese Plattform starten, um diese Zugänge zu schaffen."

Als eine große Errungenschaft in der Vorbereitung der Messe Re-Invest bezeichnete Schulzes Ministerium die Zusammenführung deutscher und indischer Windverbände. Nach dem Start der indisch-deutschen Plattform für erneuerbare Energien weltweit unterzeichneten der Bundesverband der Windenergie und der indische Verband unabhängiger Windkraft-Produzenten eine Kooperationsvereinbarung.

Entwicklungszusammenarbeit und grüne Entwicklung

Schulzes Ressort richtet nach eigenen Angaben inzwischen seine ganze Entwicklungszusammenarbeit mit Indien an der Partnerschaft für grüne und nachhaltige Entwicklung aus, die Deutschland und Indien 2022 vereinbart hatten. Indien habe eine große Ausstrahlung in die Länder des globalen Südens, und die "Technologie made in Germany" habe einen guten Ruf, sagte Schulze. "Da können wir helfen, was den Erneuerbare-Energien-Markt schneller voranbringt."

Indien verfolgt ambitionierte Ziele, die viel Geld erfordern. Bis 2030 soll die installierte Leistung von Erneuerbare-Energien-Anlagen von derzeit über 200 Gigawatt auf 500 Gigawatt ausgebaut werden. Den Hauptanteil an dieser Entwicklung nehmen Solar und Wind ein./dg/DP/nas