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Aktien Frankfurt: Dax weitet Gewinnmitnahmen etwas aus - VW & Co belasten

30.09.2024
um 12:11 Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist nach seiner jüngsten Rekordjagd am Montag etwas zurückgefallen. Er weitete seine anfänglichen Verluste etwas aus und stand um die Mittagszeit 0,46 Prozent im Minus bei 19.384,01 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor 0,61 Prozent auf 27.044,19 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,7 Prozent nach unten.

Für den zu Ende gehenden September - häufig ein schwacher Börsenmonat - zeichnet sich beim Dax indes ein Kursgewinn von 2,5 Prozent ab und für das dritte Quartal ein Anstieg um rund 1 Prozent. Seit Jahresbeginn steht ein Plus von fast 16 Prozent zu Buche.

Marktbeobachter trauen dem Dax weitere Gewinne zu. Dafür müsste der Index, der sich weiter in einem übergeordneten Aufwärtstrend befinde, lediglich den nahen Rekord von knapp 19.492 Punkten hinter sich lassen, schreibt Charttechniker Martin Utschneider vom Finanzinformationsdienstleister Finanzethos. Neue Bestmarken seien möglich, aber auch weitere Gewinnmitnahmen.

Auch Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners warnte vor zu hohen Erwartungen: "Am deutschen Aktienmarkt ist die Hoffnung groß, dass die massive Unterstützung der chinesischen Wirtschaft auch die deutsche Wirtschaft wiederbeleben wird." Es sei natürlich positiv, "wenn es einem der wichtigsten Handelspartner und einem der wichtigsten Ziel-Länder deutscher Exporte gutgeht". Allerdings werde China keine deutschen Strukturprobleme lösen, gab der Experte zu bedenken.

Von den Börsen in Übersee kam keine Unterstützung für den Dax. In New York zeichnet sich nach dem durchwachsenen Freitag ein verhaltener Auftakt in die neue Woche ab. Uneinheitlich präsentierten sich am Montag auch die asiatischen Handelsplätze: Weiteren Gewinnen in China am letzten Handelstag vor der "Goldenen Woche" stand eine Verkaufswelle in Japan gegenüber.

Eine erneute Prognosesenkung von Volkswagen (VW) und weitere Gewinnwarnungen aus der Branche verpassten dem zuletzt erholten europäischen Autosektor am Montag einen Dämpfer. Im Dax zählten VW-Titel mit minus 2,7 Prozent zu den größten Verlierern.

Dass VW unter Druck steht, war Beobachtern nach den Ereignissen der vergangenen Wochen und Gewinnwarnungen der Konkurrenten Mercedes-Benz und BMW sowie von Zulieferern schon klar gewesen. Am Montag kamen Warnungen von Stellantis und Aston Martin dazu. Doch die Konsensschätzung für das operative Jahresergebnis (Ebit) von VW, die schon unter dem vorherigen Ausblick gelegen habe, könnte nun deutlich sinken, befürchtet Analyst Tom Narayan von der kanadischen Bank RBC.

Die Aktien des VW-Dachkonzerns Porsche SE büßten 3,6 Prozent ein. Hier belastete zusätzlich eine gestrichene Kaufempfehlung der Investmentbank Stifel. Das bisherige Votum habe auf robusten Barmittelzuflüssen bei VW und steigenden Dividendenquoten basiert, hieß es zur Begründung.

Ein ebenfalls gestrichenes Kaufvotum des Bankhauses Metzler ließ die zuletzt erholten Titel des Modekonzerns Hugo Boss im MDax um 2,6 Prozent zurückfallen. Er erwarte von den anstehenden Quartalszahlen nicht den benötigten Impuls für eine Neubewertung, schrieb Analyst Felix Dennl.

Dagegen bescherten neue Kaufempfehlungen der Deutschen Bank und des Analysehauses Kepler Cheuvreux dem Rüstungsunternehmen Hensoldt ein Kursplus von 2,3 Prozent. Die Aktien setzten sich damit positiv von den Branchenkollegen Rheinmetall und Renk ab.

Die in keinem wichtigen Index mehr gelisteten Baywa-Titel stabilisierten sich mit einem Plus von rund vier Prozent weiter. Sie blieben aber in der Handelsspanne der vergangenen Tage, und für den bisherigen Jahresverlauf steht immer noch mehr als eine Kurshalbierung zu Buche. Der angeschlagene Agrarhändler erwartet, dass die Gläubigerbanken ihm mehr Zeit und Geld geben, um seine Probleme zu lösen.

Für Alzchem-Titel ging es um 6,1 Prozent hoch. Ab Mittwoch ersetzt das Spezialchemie-Unternehmen im Nebenwerte-Index SDax den Antriebsspezialisten Vitesco . Dieser wird vom Autozulieferer Schaeffler komplett übernommen./gl/zb

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

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