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WDH/ROUNDUP: Ukraine weist Medienbericht zu möglichem Waffenstillstand zurück

10.10.2024
um 16:34 Uhr

(Im 4. Absatz wurde der Name des Beraters Podoljak berichtigt.)

KIEW (dpa-AFX) - Die ukrainische Staatsführung hat einen italienischen Medienbericht entschieden zurückgewiesen, wonach sie zu einem Waffenstillstand mit Russland entlang der derzeitigen Frontlinie bereit sei. "Das ist unwahr", sagte Dmytro Lytwyn, Berater und Redenschreiber von Präsident Wolodymyr Selenskyj, gemäß einer Meldung der Agentur Interfax-Ukraine.

Die Ukraine halte weiter an der im Herbst 2022 veröffentlichten Friedensformel fest, die auf einem kompletten Abzug der russischen Truppen von ukrainischem Staatsgebiet basiert, betonte er. "Der Siegesplan, der in diesen Tagen Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland präsentiert wird, ist ein Instrument, das die Situation zur Umsetzung der Friedensformel hin treibt."

Zuvor hatte die italienische Tageszeitung "Corriere della Sera" ohne Quellenangabe geschrieben, dass Selenskyj zu einem Waffenstillstand an der aktuellen Frontlinie bereit sei, ohne diese als offizielle Grenze anzuerkennen. Im Gegenzug solle der Westen sich zu Sicherheitsgarantien und einem schnellen EU-Beitritt der Ukraine verpflichten.

"Es gibt ganz sicher kein Konzept eines Austauschs "Land gegen Sicherheitsgarantien". Oder andere Tauschformate", schrieb auch Mychajlo Podoljak, Berater des Präsidialamtschef Andrij Jermak, im Online-Netzwerk X. "Ohne eine Niederlage Russlands gibt es keine effektiven Sicherheitsgarantien, und niemand wird sich hergeben, sie zuzusagen."

In westlichen Medien erscheinen regelmäßig Berichte, die für mögliche Verhandlungen einen Waffenstillstand entlang der derzeitigen Frontlinie ins Spiel bringen. Kiew weist diese immer wieder zurück.

Auch in Moskau sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow, Russland habe keine derartigen Signale aus der Ukraine erhalten. Es gebe viel Gerede. "Aber niemand unternimmt etwas in dieser Richtung", sagte er russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Die Ukraine wehrt sich mit westlicher Hilfe seit mehr als zweieinhalb Jahren gegen die russische Invasion./ast/DP/mis