FRANKFURT (dpa-AFX) - Der jüngst starke Dax ist am Montag etwas weiter gestiegen. Der deutsche Leitindex gewann 0,45 Prozent auf 19.460,15 Punkte. Bei dem Börsenbarometer rückt damit das Rekordhoch von 19.491 Zählern von Ende September näher.
"Momentan läuft es gut für den Dax", schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Die in den USA gestartete Berichtssaison sorge für Gewinnfantasie und die Wall Street bleibe ob der nahenden Präsidentschaftswahlen gelassen.
Laut Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets hält die Aussicht auf üppig vorhandene Liquidität durch eine weitere Lockerung der Geldpolitik sowohl in der Eurozone bereits am Donnerstag als auch in den USA im November und darüber hinaus die investierten Anleger bei der Stange. Die Skeptiker hingegen würden immer wieder gezwungen, auf den fahrenden Zug aufzuspringen.
Aktuell "klammern sich die Anleger an den Strohhalm China und hoffen mit immer mehr konjunkturstimulierenden Maßnahmen der Regierung in Peking auch auf den entscheidenden Trigger für die deutsche Wirtschaft", fuhr Molnar fort. China hatte am Wochenende weitere Maßnahmen zur Wiederbelebung seiner angeschlagenen Wirtschaft angekündigt.
So versprach Finanzminister Lan Foan unter anderem, den Lokalregierungen bei der Bewältigung ihrer Verschuldung zu helfen, gleichzeitig die Ausgaben von Staatsanleihen zu erhöhen und Subventionen für Geringverdiener anzubieten. Konkrete Details zur Höhe eines Konjunkturpakets jedoch nannte Minister Lan nicht.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen legte um 0,18 Prozent auf 26.888,03 Zähler zu. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,20 Prozent nach oben.
Im Dax zählten die Aktien von Adidas mit einem Plus von fast zwei Prozent auf 238 Euro zu den größten Gewinnern. Die Schweizer Großbank UBS hatte das Kursziel für die Papiere von 275 auf 279 Euro angehoben. Bei dem Sportartikelkonzern scheine es keine Anzeichen einer Geschäftsverlangsamung zu geben, schrieb Analystin Zuzanna Pusz.
Am Dax-Ende fielen die Anteilsscheine von BASF um 1,3 Prozent, nachdem die UBS die Kaufempfehlung für die Papiere des Chemiekonzerns gestrichen hatte. Im zyklischen Sektor habe die erwartete Erholung des Volumenwachstums im ersten Halbjahr nicht stattgefunden, schrieb Analyst Geoff Haire. Frühindikatoren seien im negativen Bereich geblieben. Mit Blick auf 2025 sieht der Experte nur begrenzte Verbesserungen in den Endmärkten Bau und Agrar sowie Abwärtsrisiken für den Automobilbereich.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr rechnet mit weiteren Einschnitten in die Flugpläne der Luftfahrtindustrie in Deutschland. "Ich mache mir große Sorgen um die Anbindung unseres Wirtschaftsstandorts", sagte Spohr der "Bild am Sonntag". "Die extrem gestiegenen staatlichen Kosten im Luftverkehr führen zu einem weiter schrumpfenden Angebot. Immer mehr Airlines meiden deutsche Flughäfen oder streichen wichtige Verbindungen." Die Lufthansa-Aktien gaben um 0,4 Prozent nach./la/nas