BONN (dpa-AFX) - Die Deutsche Telekom
Betroffen von der technischen Umstellung sind zum einen Besitzerinnen und Besitzer von alten 2G-Handys. Sie können mit diesen Geräten ab dem Sommer 2028 nicht mehr telefonieren und müssen entweder auf ein Smartphone oder ein LTE-taugliches Einfach-Handy umsteigen.
Aktualisierungsbedarf im Internet der Dinge
Die Abschaltung des GSM-Netzes betrifft aber auch Dienste im Internet der Dinge. Dazu gehören etwa einige vernetzte Stromzähler oder Alarmanlagen, die noch über GSM online sind. Damit diese Anlagen auch nach der Abschaltung von 2G weiterhin wie gewünscht funktionieren, sollten die Anbieter und Nutzer jetzt aktiv werden und den Austausch der noch verbliebenen alten Funkmodule vorbereiten, empfiehlt die Deutsche Telekom. Insbesondere bei Geräten oder Anlagen mit langfristigen Servicezyklen könne durch rechtzeitige Planung der Austausch vergleichsweise kostengünstig erfolgen.
GSM - in Europa entwickelt
Der in Europa entwickelte Standard GSM (Global System for Mobile Communications) definierte erstmals digitale Mobilfunknetze und löste in Deutschland Anfang der 1990er Jahre die bis dahin entwickelten analogen Mobilfunknetze A, B und C ab. Die Technik wird auch als 2G - die zweite Generation der Mobilfunktechnologie
- bezeichnet. Die analogen Technologien gelten zusammengefasst
als erste Generation (1G). Nachfolger von GSM (2G) war in Europa UMTS (3G).
Vor über zehn Jahren wurden in Deutschland 4G-Netze (LTE) in Betrieb genommen. Die vierte Mobilfunk-Generation ermöglicht nicht nur schnellere Datenübertragungen, sondern bietet mit VoLTE (Voice over LTE) auch eine bessere Sprachqualität als GSM. Seit 2019 ist mit 5G die fünfte Generation des Mobilfunks verfügbar.
In vielen Ländern - etwa in Skandinavien oder der Schweiz - wurden bereits 2G-Netzwerke stillgelegt. In Deutschland ist die Telekom der erste Netzbetreiber, der ein Abschaltdatum für 2G verkündet.
Mehr Frequenzspektrum für 4G und 5G
Mobilfunk-Provider haben ein handfestes Interesse daran, GSM abzuschalten, weil der veraltete Standard wertvolle Frequenzbereiche im Mobilfunkspektrum blockiert, die für 4G oder 5G genutzt werden könnten. "Mit dem frei werdenden 2G-Frequenzspektrum können wir unser Netz weiter verbessern", sagt Abdu Mudesir, Geschäftsführer Technik der Telekom Deutschland. "Wir wollen schnelle Datenübertragung für alle - und wir wollen sie überall." Deshalb nutze die Deutsche Telekom die Frequenzen in ihrem Netz zukünftig für 4G und 5G, um besonders in ländlichen Bereichen das mobile Surfen noch besser zu machen./chd/DP/mis