Verkehrsbranche: Finanzierung des Bundes reicht nicht aus
BERLIN (dpa-AFX) - Die Länder und die Verkehrsbranche fordern mehr Geld vom Bund zur Finanzierung des Regional- und Nahverkehrs, um Angebotsreduzierungen in der Fläche zu vermeiden. Zwar sollen die Mittel des Bundes zur Finanzierung des ÖPNV in den Ländern bis 2031 jedes Jahr um drei Prozent wachsen. "Doch die tatsächlichen Kostensteigerungen liegen deutlich darüber", teilte der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) mit.
Aus Sicht der Branche müssten die Regionalisierungsmittel jedes Jahr um rund drei Milliarden Euro zunehmen, um allein das bestehende Angebot zu sichern. Derzeit laufen erneut Haushaltsverhandlungen des Bundes, auch über diese Frage.
Für den Regionalverkehr auf der Schiene sind die Länder verantwortlich. Finanziert wird er aus den Einnahmen aus dem Fahrkartenverkauf sowie vom Bund über die sogenannten Regionalisierungsmittel. Allein im vergangenen Jahr beliefen sich diese Bundesmittel inklusive Sonderzahlungen auf rund 12,4 Milliarden Euro.
Weil das die steigenden Kosten nicht decke, planen dem VDV zufolge einige Bundesländer mit Reduzierungen beim Angebot oder hätten diese schon beschlossen. In Schleswig-Holstein etwa fallen zum Fahrplanwechsel im Dezember auf zahlreichen Regionalzuglinien Verstärkerzüge und Verbindungen in Randzeiten sowie am Wochenende weg. Auch in anderen Ländern werden Angebotsreduzierungen auf der Schiene laut dem VDV konkreter./maa/DP/zb