General: Energieversorgung in der Ukraine immer gefährdeter
BERLIN (dpa-AFX) - Der militärische Chefkoordinator der deutschen Ukraine-Hilfe, Christian Freuding, sieht die Energieversorgung der Ukraine wegen der gezielten russischen Angriffe in wachsender Gefahr. Zugleich machte der Generalmajor deutlich, dass er wegen der Winterwitterung in den Kampfgebieten nicht mit einer Entlastung für die Verteidiger des Landes rechne. Die Auswirkungen der sogenannten Schlammperiode vor dem Frost seien im Donbas in den vergangenen beiden Wintern "nie so gravierend gewesen und sind nicht so gravierend", sagte er im Bundeswehr-Videoformat "Nachgefragt".
"Russland ist an allen Fronten, in allen Bereichen derzeit militärisch in der Initiative - und das gilt im besonderen Maße für den Donbas", sagte Freuding. "Russland greift dort mit einem für uns fast nicht vorstellbaren Einsatz an Mensch und Material an." Geländegewinne hätten sich in den letzten Tagen und Wochen vervielfacht.
Für die Ukraine werde es schwieriger, die von Russland mit gezielten Angriffen und auf Grundlage offensichtlich hervorragender Informationen zerstörte Energieinfrastruktur zu reparieren. Das habe erhebliche Auswirkungen auf die Bevölkerung, die Produktion und die auch auf die Rüstungsindustrie, sagte er.
Nötig seien weitere Lieferungen von Ersatzteilen und Generatoren und die materielle Unterstützung des ukrainischen Militärs. Er nannte die Ausstattung neu aufzubauender Verbände sowie die Luftverteidigung und die Flugabwehr. "Der Wille in der ukrainischen Bevölkerung, beim ukrainischen Militär, diesen Krieg gewinnen zu wollen, der ist ungebrochen. Aber natürlich gibt es Erschöpfung, so Freuding./cn/DP/jha