China verbietet Export wichtiger Rohstoffe in die USA
PEKING (dpa-AFX) - China hat den Export wichtiger Rohstoffe und Güter mit zivilem und militärischem Zweck in die USA verboten. Betroffen seien mit sofortiger Wirkung Gallium, Germanium und das Halbmetall Antimon, wie das Handelsministerium in Peking mitteilte. Die Rohstoffe sind wichtig für die Rüstungsindustrie und Chip-Hersteller. China als wichtiges Herkunftsland der Metalle hatte deren Ausfuhr bereits eingeschränkt. Für Graphit würden die Exportkontrollen weiter verschärft, hieß es.
Die Behörde begründete den Schritt damit, dass die USA wirtschaftliche, handelspolitische sowie technische Fragen politisiert und als Waffe eingesetzt hätten. Washington habe aus Gründen der nationalen Sicherheit die Ausfuhr von Produkten nach China ungerechtfertigt eingeschränkt und zahlreiche Firmen in Sanktionslisten aufgenommen, erklärte ein Sprecher weiter.
Gegenmaßnahme nach US-Entscheidung
Chinas Schritt folgt auf die Entscheidung Washingtons, noch härter gegen die chinesische Halbleiterindustrie vorzugehen. Die USA kündigten zusätzliche Exportkontrollen an, um Chinas Entwicklung zu bremsen. Die neuen Maßnahmen verbieten den Export weiterer Schlüsseltechnologien wie Hochleistungsspeichern und Halbleiter-Werkzeugen, die von US-Unternehmen oder unter Nutzung amerikanischer Technologien hergestellt werden. Zudem wurden 140 weitere chinesische Unternehmen auf eine schwarze Liste gesetzt, die den Zugang zu US-Technologien in diesem Bereich nahezu unmöglich macht.
Zuvor hatte es mehrere Runden von Chip-Sanktionen gegen China gegeben, die sukzessive verschärft wurden. Einige Experten weisen darauf hin, dass China aufgrund des US-Vorgehens umso stärker den Aufbau eigener Technologien vorantreibt, um die Abhängigkeit von ausländischen Lieferanten zu verringern.
Der Technologiekonflikt zwischen den USA und China nahm unter der ersten Trump-Regierung Fahrt auf. Damals begann Washington, unter Berufung auf nationale Sicherheitsbedenken, chinesische Technologieunternehmen wie Huawei ins Visier zu nehmen. Unter Präsident Joe Biden wurden diese Maßnahmen nicht nur fortgesetzt, sondern sogar ausgeweitet./jon/DP/ngu