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Gaspreis steigt Richtung Jahreshoch - Füllstand niedriger als im Vorjahr

03.12.2024
um 14:49 Uhr

AMSTERDAM (dpa-AFX) - Der Preis für europäisches Erdgas ist am Dienstag in die Nähe des Jahreshochs gestiegen. Der richtungweisende Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat wurde an der Börse in Amsterdam zeitweise mit 48,65 Euro je Megawattstunde (MWh) gehandelt. Damit fehlte nicht mehr viel zum höchsten Preis seit Ende des vergangenen Jahres, der im November bei 49,55 Euro erreicht worden war.

Seit Beginn der Woche hält sich der Gaspreis über 48 Euro, nachdem er Ende der vergangenen Woche deutlich gestiegen war. Am Freitag hatte die EU-Kommission bekannt gegeben, dass der Füllstand der Erdgasspeicher in der EU am 1. Februar mindestens 50 Prozent betragen müsse. Zuvor war bis zu diesem Zeitpunkt eine Füllmenge von 45 Prozent vorgeschrieben.

Am Markt wurde das erhöhte Preisniveau zudem mit einem ungewöhnlich schnellen Abbau der Gasvorräte erklärt. Dies habe mit einer vergleichsweise kalten Witterung zu tun. Außerdem sei in den vergangenen Tagen nur wenig Windenergie erzeugt worden, was den Gasverbrauch zur Stromgewinnung erhöht habe. Darüber hinaus bereite sich der Markt auf ein mögliches Ende der russischen Gaslieferungen durch die Ukraine vor.

Seit Anfang November ist die Füllmenge in den europäischen Erdgasspeichern rückläufig. Sie lag am Sonntag bei 85,17 Prozent, wie aus jüngsten Daten des europäischen Gasspeicherverbands Gie hervorgeht. Der Füllstand liegt damit nach Berechnungen des Rohstoffexperten Carsten Fritsch von der Commerzbank etwa 10 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr. "Entwickeln sich die Entnahmen aus den Gasvorräten in den kommenden beiden Monaten wie im Vorjahr, so würde der Füllstand Anfang Februar bei 60 Prozent und damit noch 10 Prozentpunkte über dem vorgeschriebenen Niveau liegen", sagte Fritsch.

In den deutschen Gasspeichern sind die Füllstände höher als im europäischen Durchschnitt. Hier meldet der Gasspeicherverband für den 1. Dezember einen Füllstand von rund 90,6 Prozent, nachdem er Anfang November noch bei über 98 Prozent gelegen hatte./jkr/jsl/jha/