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Lindner: Arroganz gegen Musk und Milei falsch

08.12.2024
um 13:33 Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - FDP-Chef Christian Lindner verteidigt die Aussage, Deutschland würde eine "Prise Milei und Musk durchaus guttun" und hebt die Leistungen der beiden international umstrittenen Männer hervor. "Es stimmt: Sowohl Javier Milei als auch Elon Musk vertreten teilweise extreme, abwegige und bisweilen sogar bestürzende Ansichten und tragen diese mit provokanten Aktionen in die Öffentlichkeit. Dennoch wage ich zu sagen: Hinter den Provokationen von Milei und Musk steckt dennoch eine disruptive Energie, die Deutschland fehlt", schreibt der Ex-Finanzminister in einem Gastbeitrag im "Handelsblatt".

Damit geht er auf seine kritisierte Aussage aus der ARD-Sendung "Caren Miosga" vom vergangenen Sonntag ein, in der er angedeutet hatte, sich den ultraliberalen argentinischen Präsidenten Javier Milei und dem Donald Trump nahestehenden Tech-Milliardär Elon Musk zum Vorbild nehmen zu wollen.

Nicht alles übernehmen, aber davon lernen

Die drängendsten Probleme Deutschlands seien das lähmende Regulierungsdickicht, die überbordende Bürokratie und der zu groß gewordene Staat, schreibt Lindner. "Javier Milei und Elon Musk bieten zwei internationale Beispiele, wie diese Probleme angegangen werden. Dies nicht im Detail zu analysieren zu wollen, wäre angesichts der Lage unseres Landes eine Arroganz, die wir uns nicht mehr leisten können." Deutschland könnte und sollte nicht alles übernehmen, aber davon lernen.

Lindner lobte die Ambitionen von Musk nannte ihn einen "der erfolgreichsten Unternehmer unserer Zeit". Über Milei schreibt er: "Nach Jahrzehnten des Missmanagements reformiert er Volkswirtschaft und Staat."

Auch CDU-Chef Friedrich Merz hatte sich über Lindners Worte entsetzt geäußert. Lindner will das nicht auf sich sitzen lassen und schreibt in dem Gastbeitrag: "Beunruhigend ist es, wenn der wahrscheinliche nächste Kanzler Friedrich Merz sich "entsetzt" zeigt, wenn ich eine Prise Disruption mit Referenz zu Milei und Musk ins Spiel bringe."

Merz werde mit den Regierungen der USA und Argentiniens kooperieren müssen. "Da sollte man seine Worte wägen. Wie ich ihn kenne, wird er sie deshalb inzwischen bedauern."/vrb/DP/he