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ROUNDUP: EU warnt vor russischer Schattenflotte - Schleifspur am Meeresboden

30.12.2024
um 08:33 Uhr

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Nach der möglichen Sabotage an einem Unterwasserstromkabel vor Finnland warnt die Europäische Union vor Russlands sogenannter Schattenflotte. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas sagte der "Welt", die EU werde jetzt "stärkere Maßnahmen ergreifen, um den Risiken, die von diesen Schiffen ausgehen, entgegenzuwirken". Russlands Schattenflotte bedrohe die Umwelt und fülle Russlands Kriegskasse. Jetzt stünden diese Schiffe auch unter dem Verdacht, Sabotageakte durchzuführen.

Finnische Ermittler hatten den Öltanker "Eagle S" festgesetzt, nachdem am Mittwoch die 170 Kilometer lange Stromverbindung Estlink 2 nach Estland unterbrochen worden war. Die finnischen Behörden vermuten Sabotage.

Die Ermittler stellten nun eine sehr lange verdächtige Schleifspur am Meeresboden fest. "Die Spur ist Dutzende Kilometer lang", erklärte Ermittler Sami Paila. Es steht der Verdacht im Raum, dass der festgesetzte Öltanker seinen Anker am Boden hinter sich her gezogen hat, um die Stromverbindung zu beschädigen.

Die EU-Chefdiplomatin und ehemalige Ministerpräsidentin Estlands sagte weiter, Sabotage in Europa habe zugenommen, seitdem Russland seinen Krieg gegen die Ukraine begonnen habe. "Die jüngsten Sabotageversuche in der Ostsee sind keine Einzelfälle. Sie sind vielmehr Teil eines Musters von absichtlichen und koordinierten Aktionen, um unsere Digital- und Energieinfrastruktur zu beschädigen."

Am Samstag hatte bereits Bundesaußenministerin Annalena Baerbock vor der russischen Schattenflotte gewarnt und weitere EU-Sanktionen gefordert. Es gelte, kritische Infrastruktur noch stärker zu schützen. Fast im Monatsrhythmus beschädigten Schiffe derzeit wichtige Unterseekabel in der Ostsee.

Das Schiff "Eagle S" fährt unter der Flagge der Cookinseln. Zur russischen Schattenflotte werden Schiffe gezählt, die Russland inoffiziell benutzt, um Sanktionen zu umgehen - zum Beispiel beim Öltransport./hme/DP/stk