ROUNDUP: Musk und Weidel treffen sich zu Online-Gespräch
BERLIN (dpa-AFX) - Nach umstrittenen Wahlkampfaufrufen von Tech-Milliardär Elon Musk für die AfD trifft sich der Unternehmer an diesem Donnerstag online mit AfD-Chefin Alice Weidel. Auf Musks Plattform X wollen beide am Abend (19.00 Uhr) unter anderem über das Thema Meinungsfreiheit sprechen, wie ein Sprecher Weidels mitgeteilt hatte.
Gespräch kann jeder mithören
Die auf Englisch geführte Unterhaltung kann von jedem live bei X mitgehört werden. Es ist den Angaben zufolge ein reines Audiogespräch ohne Video. Musk und Weidel sind sich ihrem Sprecher zufolge bisher nicht persönlich begegnet. Die AfD-Chefin macht seit Tagen mit einem Countdown bei X Werbung für das Gespräch.
Musk sorgt mit AfD-Wahlwerbung für Kritik
Der Tesla-Chef hatte mit Beschimpfungen deutscher Spitzenpolitiker und dem Satz, nur die AfD könne Deutschland retten, große Unruhe in den deutschen Bundestagswahlkampf gebracht. Später bekräftigte er seine Position in einem Text in der "Welt am Sonntag". Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) nannte Musks Wahlaufruf für die AfD "übergriffig und anmaßend." Kanzler Olaf Scholz (SPD) kritisierte, dass sich der Unternehmer - immerhin voraussichtlich bald Teil der neuen US-Regierung - "für eine in Teilen rechtsextreme Partei" einsetze, "die die Annäherung an Putins Russland predigt und die transatlantischen Beziehungen schwächen will".
Angeblich schon länger Interesse für AfD
Ein X-Nutzer hatte dem Milliardär im Zuge der Debatte ein öffentliches Gespräch mit AfD-Chefin Weidel vorgeschlagen. Schon bald darauf berichtete Weidels Sprecher von einem Austausch über ein Live-Gespräch mit dem Team Musk. Dieser habe sich bereits vor einigen Monaten für das AfD-Programm interessiert. Schon im vergangenen Sommer hatte er sich nach der Europawahl lobend über die Partei geäußert. Sie werde als rechtsextremistisch bezeichnet, "aber die politischen Positionen der AfD, von denen ich gelesen habe, klingen nicht extremistisch", schrieb Musk im Juni auf X.
Fokus vor allem auf Deutschland und Großbritannien
Der Unternehmer mischt sich schon seit Monaten auch in die britische Politik ein. So hat er der rechtspopulistischen Partei Reform UK seine Unterstützung versichert und attackiert immer wieder die sozialdemokratische Labour-Regierung von Keir Starmer. Er wirft ihr unter anderem vor, nicht genug zur Aufklärung früherer Verbrechen sogenannter "grooming gangs" zu tun. Dabei geht es um Banden, die organisiert Mädchen und Frauen sexuell ausbeuteten./jr/DP/zb