dpa-AFX Compact

Umfangreicher Ersatzverkehr für Sanierung Hamburg-Berlin

17.01.2025
um 14:26 Uhr

HAMBURG/BERLIN (dpa-AFX) - Die Bahn will die Folgen der neunmonatigen Sperrung der wichtigen Fernverkehrsstrecke zwischen Hamburg und Berlin mit "Deutschlands größtem Ersatzverkehr mit Bussen" abfedern. "Zur Anbindung der entfallenden Halte im Nahverkehr werden in Spitzenzeiten bis zu 173 Busse im Einsatz sein, die auf 26 Linien verkehren und täglich insgesamt bis zu 86.000 Kilometer zurücklegen", teilte der bundeseigene Konzern mit.

Für die Ausstattung der Busse hat die Bahn in ihrer Ausstattung höhere Standards angelegt. Die Fahrzeuge sind demnach barrierefrei, verfügen über große Info-Monitore sowie Steckdosen an den Plätzen. Außerdem gebe es in allen Fahrzeugen ein WLAN-Netz, sagte Fahrplanmanager Silvio Künkel.

Die Strecke zwischen Hamburg und Berlin ist mit 230 Zügen und bis zu 30.000 Fahrgästen pro Tag eine der wichtigsten Direktverbindungen. Von August 2025 bis April 2026 wird der Abschnitt komplett gesperrt und rundum saniert.

Fernzüge brauchen ab August 45 Minuten länger

Im Fernverkehr werden die Züge dann über Stendal, Uelzen und Salzwedel umgeleitet. Für Fahrgäste bedeutet das eine längere Fahrzeit von 45 Minuten. Im Nahverkehr sollen einige Regio-Linien für schnelle Zugverbindungen nach Berlin und Hamburg sorgen. Die entfallenden Halte werden von Bussen angefahren. Dafür hat nicht die zuständige Bahn-Tochter den Zuschlag bekommen, sondern das Busunternehmen Ecovista.

Die Bauarbeiten zwischen Hamburg und Berlin sind Teil der Generalsanierung, mit der die Deutsche Bahn in den kommenden Jahren 41 vielbefahrene Korridore grundlegend modernisieren und so für pünktlichere Züge sorgen will. Der Anfang wurde im vergangenen Jahr mit der Strecke zwischen Mannheim und Frankfurt gemacht - der sogenannten Riedbahn. Die Strecke zwischen Hamburg und Berlin ist mit rund 280 Kilometern ungefähr viermal so lang und deshalb deutlich komplexer.

180 Kilometer Gleise sollen erneuert werden

Ab August will der bundeseigene Konzern unter anderem 180 Kilometer Gleise und rund 200 Weichen erneuern. Außerdem sollen sechs sogenannte Überleitstellen geschaffen werden, die unter anderem dafür sorgen, dass schnellere Züge des Personenverkehrs Güterzüge überholen können. Zudem soll an 28 Bahnhöfen entlang der Strecke gebaut werden./maa/DP/jha