dpa-AFX Compact

EQS-News: Politisch geschürte Unsicherheit befeuert Nachfragerückgang (deutsch)

04.02.2025
um 16:43 Uhr

Politisch geschürte Unsicherheit befeuert Nachfragerückgang

^
auto-schweiz / Schlagwort(e): Sonstiges
Politisch geschürte Unsicherheit befeuert Nachfragerückgang

04.02.2025 / 16:42 CET/CEST

---------------------------------------------------------------------------

Neue Personenwagen Januar 2025

Bern, 4. Februar 2025

Das Auto-Jahr 2025 hat mit dem schwächsten Januar des laufenden Jahrtausends
begonnen. Gerade einmal 14'788 neue Personenwagen sind im vergangenen
Kalendermonat in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein immatrikuliert
worden. Damit wurde das bereits tiefe Marktniveau aus dem Vorjahresmonat
nochmals um 2,9 Prozent unterboten. Die Verunsicherung und Kaufzurückhaltung
von Herrn und Frau Schweizer sind deutlich spürbar, insbesondere die
Nachfrage nach Steckerfahrzeugen verharrt auf dem Niveau des
Gesamtvorjahres. Angesichts der anhaltenden Rechtsunsicherheit zur
0ea94ebbfe1711e889be005056a3b718CO2-Verordnung
ist der Bundesrat angehalten, auf eine rückwirkende Inkraftsetzung zu
verzichten und stattdessen ein Rahmenprogramm für Elektromobilität
vorzulegen, dass sich an der Marktrealität orientiert.

Um rund 20 Prozent sollen die Emissions-Zielvorgaben für neue Personen- und
Lieferwagen ab 2025 sinken, zudem sind erstmals Zielwerte für schwere
Nutzfahrzeuge vorgesehen. Doch weiterhin herrscht völlige Unklarheit über
deren genaue Ausgestaltung, denn der Bundesrat wird wohl nicht vor dem
zweiten Quartal über den Inhalt der Verordnung zum CO2-Gesetz entscheiden.
Den wirtschafts- und branchenschädlichen Entwurf hat auto-schweiz wie auch
zahlreiche Wirtschafts- und Strassenverkehrsverbände sowohl während der
Vernehmlassung als auch öffentlich mehrfach scharf kritisiert. Sollten die
Vorschläge eins zu eins umgesetzt werden, drohen den Schweizer
Automobil-Importeuren horrende Strafzahlungen von bis zu einer halben
Milliarde Franken jährlich. Zudem hat ein Gutachten von Rechtsprofessor
Peter Hettich von der Universität St. Gallen aufgezeigt, dass die geplante
rückwirkende Inkraftsetzung auf Jahresbeginn widerrechtlich ist.

Steckerfahrzeuge verharren auf Vorjahres-Marktanteil
Gleichzeitig stockt die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen, die mit ihren
niedrigen Emissionswerten zum Erreichen der Zielvorgagen beitragen. So
betrug der Marktanteil an Elektroautos im Januar 19,7 Prozent, was nur knapp
über dem Wert des Gesamtjahres 2024 von 19,3 Prozent liegt. Bei den
Plug-in-Hybriden, die neben einem Verbrennungsmotor auch über einen
E-Antrieb mit grösserer Batterie und einer Auflademöglichkeit über das
Stromnetz verfügen, zeigt sich ein ähnliches Bild. Sie machten im ersten
Kalendermonat des Jahres 9,2 Prozent der Neuimmatrikulationen aus, während
sie im Jahr 2024 auf einen Marktanteil von 8,7 Prozent kamen.
Zusammengerechnet waren also 28,9 Prozent der neuen Personenwagen sogenannte
Steckerfahrzeuge.

«Vom 50-Prozent-Marktanteil der Steckerfahrzeuge bei neuen Personenwagen,
wie er in der Roadmap unter der Ägide der früheren UVEK-Vorsteherin
Simonetta Sommaruga als Ziel formuliert wurde, sind wir derzeit meilenwert
entfernt», konstatiert auto-schweiz-Präsident Peter Grünenfelder. «Wunsch
und Wirklichkeit klaffen deutlich auseinander. So sind die neuen
0ea94ebbfe1711e889be005056a3b718CO2-Zielwerte
unerreichbar, es drohen Sanktionen in dreistelliger Millionenhöhe, die zu
Stellenverlusten und Betriebsschliessungen im Automobilgewerbe führen
werden. Wir fordern den Bundesrat daher nachdrücklich dazu auf, die
Ausgestaltung der CO2-Verordnung massiv zu entschärfen und zudem auf die
rechtswidrige rückwirkende Inkraftsetzung zu verzichten.» Ausserdem sei es
dringend angezeigt, ein Rahmenprogramm für die Elektromobilität vorzulegen,
dass sich an der Marktrealität orientiert, so Peter Grünenfelder weiter:
«Wir werden im Laufe des Februars unsere konkreten Forderungen und
Vorschläge vorlegen, wie die Attraktivität elektrischen Fahrens in der
Schweiz ohne staatliche Zwängerei und in einer marktwirtschaftlichen Ordnung
deutlich gesteigert werden kann.»

Die detaillierten Zahlen nach Marken stehen auf www.auto.swiss zur
Verfügung. Die Auswertungen von auto-schweiz basieren auf Erhebungen des
Bundes, die Daten sind möglicherweise vorläufig und nicht abgeschlossen.

Medienmitteilung als PDF

Immatrikulationen neuer Personenwagen (CH+FL) nach Marken, Januar 2025

Grafik Entwicklung Auto-Markt (CH+FL) in den vergangenen 13 Monaten

Weitere Auskünfte:
Dr. Peter Grünenfelder, Präsident
T 079 458 08 63
peter.gruenenfelder@auto.swiss

Christoph Wolnik, Stv. Direktor, Mediensprecher
T 079 882 99 13
christoph.wolnik@auto.swiss

---------------------------------------------------------------------------

Ende der Medienmitteilungen

---------------------------------------------------------------------------

2081065 04.02.2025 CET/CEST

°