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Merz: EU darf 'nicht als Zwerg nach Washington'

11.02.2025
um 21:09 Uhr

ESLOHE (dpa-AFX) - Europa muss nach dem Amtsantritt von US-PrĂ€sident Donald Trump nach Worten von Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz in der Außen-, Sicherheits- und Handelspolitik fest zusammenstehen. Europa solle sich auf die großen Themen konzentrieren, statt "im Klein-Klein" in den Lebensalltag der Menschen hineinzuregieren, sagte der CDU-Parteichef bei einer Wahlkampfveranstaltung in Eslohe im Hochsauerland. Es sei wichtig, dass die EuropĂ€ische Union mit einer Stimme spreche und "nicht als Zwerg nach Washington komme". Denn sonst werde die EU dort auch als Zwerg behandelt.

In seiner zweiten Amtszeit sei Trump "fest entschlossen, die Welt zu verĂ€ndern." Ob das gut gehe fĂŒr Deutschland und Europa, sei ungewiss, sagte Merz mit Blick auf angekĂŒndigte Zölle von Trumps Seite. Wie die USA unter dem republikanischen PrĂ€sidenten mit Russland und der Ukraine umgehen werde, sei völlig offen. Derzeit seien "tektonische VerĂ€nderungen" im Gang, warnte Merz unter Hinweis auf "autokratische Systeme" wie China oder Iran. Die EU stehe auf dem PrĂŒfstand angesichts der enormen internationalen Herausforderungen.

In Deutschland gehe es darum, Freiheit, Frieden, Wohlstand und soziale Absicherung fĂŒr die nĂ€chsten Generationen zu sichern, unterstrich der CDU-Parteichef. "Diese Bundestagswahlen werden weltweit eine Beachtung finden wie selten", meinte Merz knapp zwei Wochen vor der Wahl. Merz kommt aus Arnsberg und ist Direktkandidat fĂŒr den Wahlkreis Hochsauerland./wa/DP/he