(Neu: Aussagen aus der Bilanz-Pressekonferenz, weitere Details, aktueller Aktienkurs)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Börse
Die Deutsche Börse werde weiter Impulsgeber sein. Zum einen werde der Konzern weiter wachstumsstark sein. Und zum anderen will der Börsenbetreiber und Finanzdienstleister die Wettbewerbsfähigkeit anderer Unternehmen und des europäischen Kapitalmarktes durch seine Angebote stärken. "Wir werden über nationale Grenzen hinweg weiterhin stabile Brücken für den Fluss von Kapital errichten und instand halten. Und wir werden in volatilen Zeiten ein stabiler Anker sein - wie wir es seit jeher sind."
Beim Blick zurück konnte Leithner ein Rekordergebnis vorlegen. Umsatz und Gewinn zogen kräftig an. Dies ist ein Ergebnis der Neuausrichtung des Konzerns unter seinem Vorgänger Theodor Weimer, der den Konzern in den vergangenen Jahren durch Übernahmen und den Ausbau von Aktivitäten außerhalb des Aktien- und Anleihemarkts unabhängiger von Marktschwankungen gemacht hat. Am Finanzmarkt selbst wurde der Kurs Weimers honoriert. In seinen sieben Jahren an der Spitze des Unternehmens stieg der Aktienkurs um 130 Prozent.
Anders als Weimer, der 2018 in einer Krise nach einer abermals missglückten Übernahme der Londoner Börse und Insidergeschäften seines Vorgängers Carsten Kengeter an die Spitze gekommen war, muss Leithner mit dem Kurs seines Vorgängers nicht brechen. Aufbauend auf den Erfolgen Weimers kann er die Deutsche Börse kontinuierlich weiterentwickeln. "Ich bin froh und auch stolz darauf, mit diesen Kolleginnen und Kollegen nun, nach sehr erfolgreichen Jahren unter der Führung von Theodor Weimer, mit derselben Leidenschaft neue Horizonte zu erschließen."
Leithner sieht die Deutsche Börse als einen sehr wichtigen Baustein für einen funktionierenden europäischen Kapitalmarkt. "Kein anderes Unternehmen in unserem Sektor ist so europäisch wie die Deutsche Börse Gruppe. Wir sind auf breiter europäischer Basis der Motor, um den europäischen Kapitalmarkt stärker zu machen", sagte er. "Europa hat mit der Deutschen Börse mehr als nur eine Börse. Europa hat einen Betreiber von kritischer Kapitalmarktinfrastruktur auf ganzer Breite, der auf globaler Ebene mitspielt."
Für die Aktionäre soll sich dies durch weiter steigende Erträge und Gewinne auszahlen. Im laufenden Jahr sollen die Nettoerlöse ohne das vor allem von den Zinsen abhängige Treasury-Ergebnis um circa neun Prozent auf rund 5,2 Milliarden Euro steigen. Beim operativen Gewinn peilt der Konzernvorstand um Leithner einen Wert von 2,7 Milliarden Euro an (2024: 2,35).
Beim Treasury-Ergebnis rechnet er im laufenden Jahr mit steigendem Gegenwind durch niedrigere Zinsen. Es werde daher 2025 nur bei mehr als 800 Millionen Euro nach etwas mehr als einer Milliarde Euro im vergangenen Jahr erwartet. 2026 geht die Deutsche Börse von einem weiter sinkenden Treasury-Ergebnis in Höhe von 700 Millionen Euro.
Die Nettoerlöse 2026 ohne das Treasury-Ergebnis sollen auf circa 5,7 Milliarden Euro klettern. Davon sollen 3,1 Milliarden Euro als operatives Ergebnis hängenbleiben. Experten halten diese Ziele für realistisch. 2024 zogen die Nettoerlöse um 16 Prozent auf knapp 4,8 Milliarden Euro an. Der operative Gewinn kletterte um fast ein Fünftel auf etwas mehr als 2,3 Milliarden Euro nach oben. Unter dem Strich verdiente der Konzern 1,95 Milliarden Euro und damit 13 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Die Aktionäre sollen eine um 20 Cent auf 4 Euro je Aktie erhöhte Dividende erhalten. Dies ist die zehnte Dividendenerhöhung in Folge. Die Deutsche Börse kündigte zudem den Rückkauf eigener Aktien von bis zu 500 Millionen Euro an. Das Volumen des Aktienrückkaufs fällt überraschend hoch aus. Die 2024er-Zahlen, der Ausblick und die Dividende lagen dagegen insgesamt im Rahmen der Erwartungen. An der Börse kamen die Nachrichten in Summe gut an.
Die im Dax